Minimal-invasive Plattenosteosynthese am distalen Tibiaschaft
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edaktion
K. Dresing, Göttingen Zeichner
R. Himmelhan, Heidelberg
T.S. Müller · C. Sommer Department Chirurgie, Kantonsspital Graubünden, Chur
Minimal-invasive Plattenosteosynthese am distalen Tibiaschaft
Vorbemerkungen Frakturen der distalen Tibia am metadiaphysären Übergang unterscheiden sich in der Behandlung klar von den eigentlichen Pilonfrakturen mit artikulärer Impaktion als auch von den rein diaphysären Frakturen [1]. Während komplexe Pilonfrakturen eine offene anatomische Reposition und Osteosynthese mit absoluter Stabilität im artikulären Bereich verlangen, werden Schaftfrakturen im mittleren Drittel mit intramedullärer Marknagelung in relativer Stabilität versorgt. Die im Folgenden dargelegte minimalinvasive Plattenosteosynthese am distalen Tibiaschaft bewegt sich dementsprechend im Grenzbereich der Plattenosteosynthese versus Marknagelung und unterliegt nicht zuletzt der individuellen Erfahrung des Operateurs. Daneben hängt die Behandlung hauptsächlich von Charakteristika der Patienten (Tabakkonsum, Diabetes mellitus, Steroide), den Weichteilverhältnissen sowie der „Persönlichkeit der Fraktur“ ab. Die traditionelle offene Plattenosteosynthese kann durch Schädigung der vaskulären Integrität an Periost und Knochen sowie der Weichteile zu hohen Raten an postoperativen Wundinfekten, „delayed union“ (verzögerte Frakturheilung) und „non-union“ (Nichtheilung)
Abb. 1 7 Rückenlagerung auf strahlendurchlässigem Operationstisch mit angehobenem und im Kniegelenk leicht flektiertem Bein (Unterschenkel horizontal). Ein gefaltetes Tuch unter dem ipsilateralen Gesäß verhindert die Außenrotation des Unterschenkels. Platzieren des CBogens von der kontralateralen Seite in 90° zur Beinachse Operative Orthopädie und Traumatologie 2012
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Operative Techniken
Vorteile F Geschlossene Frakturreposition (indirekt oder direkt über perkutan angelegte Repositionszange) F Minimale Kompromittierung der Weichteile und der Blutversorgung F Partieller Erhalt des osteogenen Frakturhämatoms F Reduktion der postoperativen Wundkomplikationen
Nachteile Abb. 2 9 Der Operateur steht lateral des verletzten Unterschenkels, der Assistent steht am Ende des Operationstischs. Je nach Situation kann die Position auch gewechselt werden, gelegentlich ist ein Operieren von der Gegenseite her, über das gesunde Bein hinweg, von Vorteil
führen [10, 14]. Minimal-invasive Verfahren können die periosteale Durchblutung und das osteogene Frakturhämatom erhalten [3, 4]. Insbesondere die Rate an postoperativen Wundinfekten ist bei der minimal invasiven Plattenosteosynthese (MIPO) geringer als in der klassischen offenen Technik [7, 9, 11]. Auch die Rate an Malunion (Fehlheilung), „delayed union“ und non-union“ ist in unserer Erfahrung im Vergleich zur offenen Plattenosteosynthese insgesamt tief [11, 12, 13]. Bei einfachen Frakturen muss eine möglichst anatomische Reposition angestrebt werden, da reine Überbrückungen der Metaphyse mit residueller Spaltbildung von mehr als 2–3 mm zur verzögerten Frakturheilung neigen [6]. Daher muss gelegentlich d
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