Fixateur externe am Ellenbogen
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. Leschinger · N. Ott · M. Hackl · K. Wegmann · L. P. Müller Schwerpunkt für Unfall-, Hand- und Ellenbogenchirurgie, Universitätsklinik zu Köln, Köln, Deutschland
Fixateur externe am Ellenbogen
Redaktion K. Dresing, Göttingen Zeichnungen R. Himmelhan, Mannheim
Vorbemerkungen Der Ellenbogen ist durch seine gelenkige Verbindung zwischen Ober- und Unterarm ein wichtiges Element für die Funktionalität der oberen Extremität. Das Verständnis über das komplexe knöcherne Zusammenspiel der Teilgelenke, die aus dem proximalen Gelenk von Radius und Ulna (PRUG) und den Artikulationen von Humerus und Ulna (Humeroulnargelenk) sowie Humerus und Radius (Humeroradialgelenk) bestehen, ist neben der Kenntnis des biomechanischen Zusammenspiels der primären und sekundären Stabilisatoren für die Behandlung von Ellenbogenpathologien essenziell. Das Ellenbogengelenk erlaubt im Wesentlichen Bewegungen in 2 Freiheitsgraden. Das Humeroulnargelenk und Humeroradialgelenk gestatten gemeinsam die Flexion und Extension und machen den Ellenbogen zu einem uniaxialen Scharniergelenk, dessen humeroulnare Gelenkachse mit zunehmender Beugestellung nach ventral wandert. Während der Winkelbereich der Gelenkfläche der Trochlea humeri 330° beträgt, weist die der Incisura trochlearis ulnaris ca. 190° auf. Die Differenz von durchschnittlich 140° bestimmt somit das Bewegungsausmaß des Ellenbogens in Flexion-Extension. Gleichzeitig finden sich 140° Differenz zwischen dem Kreisabschnitt der Gelenkfläche des Capitulum humeri (180°) und derjenigen des proximalen Radiuskopfes (40°).
Die Extension/Flexion im Gelenk selbst stellt zudem prinzipiell eine „Gleitbewegung“ dar, die in den endgradigen 5–10° in eine „Rollbewegung“ übergeht [5]. Eine Schwierigkeit, insbesondere bei Anlage eines Bewegungsfixateurs am Ellenbogen, entsteht somit durch das idealisierte Drehzentrum für diese Bewegung („instant center of rotation“), das sich auf einer Fläche von etwa 2–3 mm Durchmesser an der Trochlea humeri befindet. Eine weitere wichtige Rolle für eine regelrechte Funktionsfähigkeit des Ellenbogens in Flexion und Extension spielt außerdem die primär valgische Gelenkausrichtung, die sich durch die distale Extension der Trochlea humeri ergibt, sich jedoch in Flexion verändert und in 120° Beugung durchschnittlich eine 6°-Varusstellung erreicht [5]. Diese komplexe Gelenkkinematik kann durch ein einfaches Drehgelenk nicht rekonstruiert werden. Die Bewegung der Pronation und Supination erfolgt zudem aus dem PRUG, was als „trochoidales Gelenk“ zu klassifizieren ist. Die Kenntnisse über die statischen und dynamischen Stabilisatoren am Ellenbogen sind darüber hinaus für die der Behandlung zugrunde liegende Pathologie unerlässlich.
Operationsprinzip und -ziel Die Anlage eines Fixateur externe kann statisch als temporäre Stabilisierung des Ellenbogens im Sinne einer „Damage-
Control-Chirurgie“ für osteoligamentäre Läsionen mit ausgedehnten Weichteilschäden und bei polytraumatisierten Patienten erfolgen. Des Weiteren kann ein „dynamischer“ Fixateur externe („Bewegungsfixateur“) eine funktionell
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