MUW researcher of the month

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REPORT


Leutner ist Researcher of the Month August 2020 Die Jury „Researcher of the Month“ verleiht die Auszeichnung für diesen Monat Herrn Dr. Michael Leutner aus Anlass der im Top-Journal „Annals of the Rheumatic Diseases“ (IF 14.299) erschienenen Arbeit „Diagnosis of osteoporosis in statin-treated patients is dose-dependent“ [1]. Die multidisziplinäre Studie entstand an der Abteilung für Endokrinologie und Stoffwechsel, Innere Medizin 3, in der Arbeitsgruppe von Univ.-Prof.in Dr.in Alexandra Kautzky-Willer (Medizinische Universität Wien) in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe von Assoc. Prof. Dr. Peter Klimek und Univ.-Prof. Dr. Stefan Thurner (Section for Science of Complex Systems, Medizinische Universität Wien).

Dr. Michael Leutner

Statine und Osteoporose Statine sind die Therapie der ersten Wahl bei Dyslipidämien und zählen zu den weltweit am häufigsten verschriebenen Medikamenten. Statine hemmen die HMG-CoA-Reduktase und dadurch die Synthese von Cholesterin. Aufgrund des Zusammenhangs erhöhter LDL-Cholesterin-Konzentrationen mit kardiovaskulären Ereignissen, wurden die LDL-Cholesterin-Zielwerte zuletzt von der europäisch-kardiologischen Gesellschaft bei HochrisikopatientInnen dramatisch gesenkt [2]. Neben den bahnbrechenden Erfolgen von Statinen in der Prävention und Behandlung von kardiovaskulären Ereignissen, wurden zumeist auch positive Effekte auf den Knochenstoffwechsel beschrieben [3–5], die unter anderem auf eine Erhöhung des bone morphogenetic protein-2 (BMP-2) [6] zurückzuführen sind. Als limitierender Faktor muss bei den bestehenden Studien jedoch die bisher unzureichende Untersuchung des dosis- und wirkungsabhängigen Zusammenhangs von Statinen mit Osteoporose hervorgehoben werden. Auch Östrogen und Testosteron spielen eine entscheidende Rolle im Knochenstoffwechsel, bei dem sie unter anderem die Knochenresorption reduzieren [7]. Sowohl Östrogen als auch Testosteron werden aus der Grundsubstanz Cholesterin synthetisiert. Ob sich Hochdosis-Statintherapien über die signifikante Hemmung der Cholesterinsynthese auch auf die Bildung von Sexualhormonen auswirken können und daraus eine Trendumkehr des beschriebenen osteoprotektiven EfMichael Leutner () Universitätsklinik für Innere Medizin 3 Klinische Abteilung für Endokrinologie und Stoffwechsel Medizinische Universität Wien Währinger Gürtel 18–20, 1090 Wien, Österreich [email protected]

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MUW researcher of the month

fekts von Statinen resultieren kann, ist Gegenstand aktueller Forschung. In der im Oktober 2019 publizierten Studie wurde mittels eines cross-sektionalen Studiendesigns der Zusammenhang von unterschiedlich wirksamen Statinen in verschiedenen Dosierungen mit der Diagnose einer Osteoporose untersucht. Aus den Gesundheitsdaten von mehr als 7,9  Millionen ÖsterreicherInnen konnten dabei jene PatientInnen identifiziert werden, die über mindestens ein Jahr lang regelmäßig Statine eingenommen haben. Daraus sind die tägliche Dosierung von Statinen und die Dosierungsgruppen abgeleitet worden. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass es