Nachsorge nach Mammakarzinomerkrankung
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hrend die primäre Brustkrebsbehandlung in Deutschlang meist in einem stationären Setting oder spezialisierten ambulanten Einrichtungen durchgeführt wird, fällt die Nachsorge typischerweise in den Bereich der betreuenden niedergelassenen Fachärztinnen und Fachärzte. Die Nachsorge umfasst verschiedene Teilbereiche, die hier diskutiert werden sollen. Wünschenswert wäre es, die Nachsorge an individuelle Behandlungsverläufe und Beschwerden der Patientinnen anzupassen, auch wenn die aktuellen Leitlinien bislang nicht zwischen verschiedenen Risikoprofilen für die Patientinnen unterscheiden.
Klinische und bildgebende Nachsorge Nach einer brusterhaltenden Operation und adjuvanter Radiatio muss in grob 10 % der Fälle mit einem lokoregionären Rezidiv innerhalb von 10 Jahren gerechnet werden [1]. Etwa 40 % aller isolierten Lokalrezidive werden im Rahmen der Nachsorgeuntersuchungen erkannt [2]. Bei dem Auftreten ipsi- oder kontralateraler Rezidive handelt es sich um eine potenziell kurative Situation. Ein kurzer Abstand des Rezidivs zur Primärerkrankung (< 5 Jahre), ein junges Patientinnenalter (< 45 Jahre) und ein Befall lokoregionärer Lymphknoten gehen jedoch mit einer schlechteren Prognose einher [3]. Der Nachsorgealgorithmus der aktuellen S3-Leitlinie Mammakarzinom und die Empfehlungen der Arbeitsgemeinschaft fürGynäkologie und Geburtshilfe (AGO) sehen daher in Anlehnung an die Emp-
Thorsten Heilmann · Nicolai Maass Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Kiel, Deutschland
Nachsorge nach Mammakarzinomerkrankung
fehlungen der American Society of Clinical Oncology (ASCO) klinische Nachsorgeuntersuchungen (bestehend aus gezielter Anamnese und körperlicher Untersuchung, . Abb. 1) alle drei Monate für die ersten drei Jahre nach abgeschlossener lokoregionärer Primärbehandlung vor [4, 5]. In folgenden beiden Jahren sollen halbjährliche klinische Untersuchungen durchführt werden, ab dem sechsten Jahr Untersuchungen in jährlichen Abständen (. Tab. 1). Wichtig ist zudem das Anleiten der Patientinnen zur Selbstuntersuchung der Brust, welche in monatlichen Abständen durchführt werden sollte. Die bildgebende Diagnostik sieht jährliche ipsi- und kontralaterale Mammografien vor, welche idealerweise durch eine qualitätsgesicherte Sonografie ergänzt werden. Die ergänzende Sonografie erhöht zwar die Biopsierate, führt aber auch zu einer erhöhten Detektionsrate von Lokalrezidiven [6]. Die erste Kontrollmammografie sollte sechs Monate nach Abschluss der Behandlung durchgeführt werden, nach ablativem Vorgehen wird lediglich die kontralaterale Brust geröntgt. Die Untersuchung mittels Magnetresonanztomografie bleibt
speziellen Fragestellungen vorbehalten, z. B. der zusätzlichen radiologischen Abgrenzung einer intramammären Narbe von einem Rezidiv. Routinemäßig eingesetzte zusätzliche Blutuntersuchungen (z. B. Tumormarker) oder radiologische Organscans verbessern weder das Gesamtüberleben noch die Lebensqualität der Patientinnen in der Nachsorge [7, 8].
Erkennen therapieassoziierter Beschwerden
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