Neues zum multiplen Myelom und Mantelzelllymphom
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Onkologie aktuell
Die Jahrestagung der Society of Hematologic Oncology finden in der Regel in Housten, TX/USA statt. In diesem Jahr wurde daraus – wie aus vielen anderen – ein virtuelles Ereignis.
SOHO 2020 Virtuell
Onkologische Hämatologie im Fokus Die achte Jahrestagung der Society of Hematologic Oncology fand vom 9. bis 12. September 2020 als rein virtuelle Veranstaltung statt. In diesem Jahr stand der Kongress unter dem Motto „Molekulare Klassifikation und Präzisionstherapie“ mit Schwerpunkt auf neuartige Therapieansätze bei hämatolo gischen Erkrankungen. An der virtuellen Jahrestagung 2020 beteiligten über 2.500 Hämato-Onkologen aus 110 Ländern, fast doppelt so viele, wie im vergangenen Jahr. Mehr als 100 Referenten präsentierten während des Kongresses in etwa 170 Vorträgen neue Studiendaten und klinische Erkenntnisse zu über einem Dutzend verschiedener hämatologischer Erkrankungen.
Neues zum multiplen Myelom und Mantelzelllymphom Ein wichtiger Schwerpunkt auf dem SOHO 2020 b etraf die molekulare Charakterisierung insbesondere von Lymphomen, Leukämien und dem multiplen Myelom. „Die molekulare Subtypisierung ermöglicht es uns, Erkrankungen, die zwar morphologisch gleich aussehen, sich aber unterschiedlich verhalten, immer besser zu verstehen“, sagte Kongresspräsident Sagar Lonial vom Winship Cancer Institute in Atlanta, GA 30308 Atlanta GA/USA, in seiner Eröffnungsrede. Je besser eine Krankheit verstanden wird, desto individueller kann die Therapie für den jeweiligen Patienten gestaltet werden. Dies trifft Nikhil C. Munshi vom Dana Faber Canser Institute in Boston, MA/USA, zufolge beispielsweise auf das multiple Myelom (MM) zu. „Hier ist der auf den Zellen exprimierte Oberflächenrezeptor BCMA („B-cell maturated antigen“) ein vielversprechendes Ziel für Immuntherapien“, so Munshi. Als Beispiele nannte der Hämatologe gegen BCMA gerichtete Antikörper-Drug-Konjugate (ADC) wie Belantamab Mafodotin, bispezifische Antikörper wie Teclistamab oder die chimäre Antigenrezeptor-T-Zell (CAR-T-Zellen)-Therapie. Wie Munshi ausführte, lassen die bisherigen Ergebnisse aus Studien zur CAR-T-Zelltherapie beim MM in Kürze auf eine Zulassung der ersten Präparate in dieser Indikation hoffen. Der
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InFo Hämatologie + Onkologie 2020; 23 (10)
Onkologe stellte drei Studien zur CAR-T-Zelltherapie vor, in denen intensiv vorbehandelte Patienten eine Therapie mit Idecabtagen Vicleucel (Phase-II-Studie KarMMa), JNJ-452 (Phase-Ib/II-Studie CARTITUDE) bzw. Orvacabtagen-Autoleucel (Phase-I/II-Studie EVOLVE) erhielten [Munshi NC et al. J Clin Oncol. 2020;38(Suppl):Abstr 8503; Berdeja JG et al. J Clin Oncol. 2020;38(Suppl):Abstr 8505; Mailankody S et al. J Clin Oncol. 2020;38(Suppl):Abstr 8504]. „Die Gesamtansprechrate (ORR) betrug in den drei Studien 73 %, 100 % und 92 %, die Rate an Komplettremissionen (CR) und stringenten Komplettremissionen (sCR) 33 %, 86 % und 36 %“, präzisierte Munshi.
MZL: Ibrutinib-Venetoclax in Kombination
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