Orbitachirurgie 2020
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Mohr Universitätsklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie/Plastische Operationen, Kliniken Essen-Mitte, Essen, Deutschland
Orbitachirurgie 2020 Aus den leidvollen Erfahrungen bei der Versorgung von Kriegsverletzungen im Ersten und Zweiten Weltkrieg wurde überdeutlich, dass zur adäquaten Behandlung von Gesichtsverletzungen eingehende Kenntnisse sowohl der Zahnmedizin als auch der plastischen und wiederherstellenden Chirurgie unerlässlich sind. Hieraus resultierte 1951 die Gründung derwissenschaftlichenGesellschaft für Kiefer- und Gesichtschirurgie, die wir heute als Deutsche Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie weiterführen. Damals wie heute war das übergeordnete Ziel, „die Pflege und Verbreitung der besten und bewährtesten Methoden zur Beseitigung von Verletzungsfolgen, Missbildungen [heute Fehlbildungen] oder anderen Beeinträchtigungen im Gesicht“ voranzutreiben [1]. Die Orbita mit ihren komplexen anatomischen Gegebenheiten zwischen Hirn- und Gesichtsschädel sowie ihrem engen Nachbarschaftsbezug zu Muskeln, Nerven und Augapfel fordert in besonderem Maße die engste diagnostische und therapeutische Kooperation verschiedenster Fachdisziplinen. Gerade die in der oben beschriebenen Historie nachgewiesene besondere Expertise der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgen in der Versorgung orbitaler Verletzungen begründete die Akzeptanz der Nachbardisziplinen für unsere Facharztbezeichnung „Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurg“. In den vergangenen Jahrzehnten haben sich mit der Weiterentwicklung der Bildgebung die diagnostischen Möglichkeiten zu einer in den Anfängen unvorstellbaren Präzision fortentwickelt. Die gesichtschirurgischen Techniken haben hiermit Schritt gehalten und sich immer weiter ausdifferenziert. Die präzise
Kenntnis des knöchernen und weichgewebigenVerletzungsmusters erlaubtheute eine äußerst differenzierte Indikationsstellung und Rekonstruktion bei Verletzungen der knöchernen Augenhöhle, wie der Beitrag des Autorenteams aus der Universitätsklinik Kiel in dieser Ausgabe illustriert. Moderne Computertechniken ermöglichen darüber hinaus erstaunliche ästhetische und funktionelle Verbesserungen auch bei Sekundärversorgungen von Augenhöhlendefekten, die in früheren Jahren von den Patienten hingenommen werden mussten. Dies zeigt die Arbeit des Autorenteams aus der Hannoveraner Universitätsklinik beispielhaft.
Die Orbita fordert die engste »Kooperation verschiedenster Fachdisziplinen Die heutige Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie leistet nicht nur einen wesentlichen Beitrag in der primären und sekundären Versorgung von Traumata der Orbita, sondern hat sich seit mehr als 35 Jahren auch in der Therapie frühkindlicher Schädelnahtsynostosen mit ihren daraus resultierenden Entwicklungsstörungen des Augenhöhlenwachstums als unverzichtbares Mitglied im chirurgischen Fächerkanon etabliert. Dies fand besonderen Ausdruck in der Verleihung des Wissenschaftspreises an Prof. Joachim Mühling im Jahr 1986 für seinen Beitrag „zur operativen Behandlung der prämaturen Schädelnahtsynostosen“. Die Arbeit von Prof.
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