Periprothetische Frakturen des proximalen Femurs

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REPORT


hirurg https://doi.org/10.1007/s00104-020-01209-4

Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Bonn, Bonn, Deutschland

© Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020

Periprothetische Frakturen des proximalen Femurs

Redaktion M. Raschke, Münster

75 Jahre führen jedoch zu einer Zunahme an periprothetischen Frakturen. Die periprothetische Fraktur (9,1 %) ist hierbei nach der aseptischen Lockerung (ca. 57 %), der Luxation (13,6 %) und der Infektion (13,5 %) der vierthäufigste Grund für eine Revisionsoperation des Hüftgelenkes [1].

Hintergrund Die Implantation einer Hüfttotalendoprothese (HTEP) gehört zu den häufigsten Gelenkeingriffen in Deutschland. In den Registerdaten des schwedischen Prothesenregisters zeigte sich, dass bis zum Jahr 2011 das Durchschnittsalter bei Primärimplantation einer HTEP abgenommen hatte und immer mehr Prothesen bei jüngeren Pateinten implantiert wurden. Seit dem Jahr 2011 nimmt das Durchschnittsalter jedoch wieder konstant zu, was am ehesten auf den demografischen Wandel der Bevölkerung zurückzuführen ist [1, 2]. Das mediane Alter zum Zeitpunkt einer HTEPImplantation ist im Endoprothesenregister Deutschland (EPRD) mit 72 Jahren dokumentiert [2]. Der Anteil an Patienten jenseits des 75. Lebensjahr liegt bei 41,6 %, wobei über 65 % der Operationen bei Frauen erfolgen [2]. Neben dem demografischen Wandel ist die hohe Anzahl an Prothesenimplantationen bei älteren Patienten auf den stetig steigenden Anspruch an die Lebensqualität im hohen Alter zu erklären. Die immer weiter steigende Anzahl an HTEP-Implantationen und der hohe Anteil an Patienten älter als

Epidemiologie

günstigen, sind ein enger Markraum oder Deformitäten, wie z. B. nach proximalen Femurfrakturen oder Korrekturosteotomien. Auch spielen die Erfahrung des Operateurs und das Prothesendesign eine entscheidende Rolle [7, 8].

immer »eineUCS-Typ-B1-Frakturen Lockerung der Prothese auszuschließen

Grundsätzlich sind intraoperative von postoperativen periprothetischen Frakturen zu unterscheiden. Die Inzidenz der intraoperativen Femurfrakturen liegt bei Primärimplantation bei 0,23–3 %, während sie im Rahmen der Revisionschirurgie mit 6–20 % deutlich höher ist [3, 4]. Zusätzlich unterscheidet sich die Inzidenz der intraoperativen periprothetischen Frakturen je nach Verankerungsart des Schaftes. Während die Rate an intraoperativen Frakturen bei zementierten Schäften bei ca. 1 % liegt, beträgt sie ca. 3–7 % bei zementfreien Implantaten [4, 5]. Ein Grund hierfür ist das notwendige Pressfit zur Verankerung zementfreier Prothesenschäfte und das damit erhöhte Frakturrisiko [6]. Weitere, patientenspezifische Faktoren, die eine intraoperative Fraktur be-

Die Inzidenz der postoperativen periprothetischen Femurfrakturen liegt nach Primärendoprothetik bei ca. 0,4–3,5 % und nach Revisionsendoprothetik bei 2,1–24 % [4, 6, 9–11]. Eine Vielzahl von Risikofaktoren, die zu einer periprothetischen Femurfraktur führen können, ist bekannt. Dazu gehören ein hohes Patientenalter, das weibliche Geschlecht, neur