Prurigo pigmentosa
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stin Gabriel Schlager · Kinan Maurice Hayani · Matthias Betke · Hans Wolff Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie, Klinikum der Universität München, LMU München, München, Deutschland
Prurigo pigmentosa
Anamnese
Labor
Eine 29-jährige Frau stellte sich in unserer Allgemeinambulanz mit juckenden Hautveränderungen am Körperstamm vor. Diese würden seit mehreren Monaten bestehen. Sie sei bereits durch einen niedergelassenen Hautarzt mit glukokortikoidhaltigen Externa vorbehandelt worden, doch hätten diese keine Besserung erbracht. Andere Beschwerden wie Schmerzen, Fieber oder Krankheitsgefühl hätte sie nicht. Die Patientin sei ansonsten gesund, weder dermatologische Vorerkrankungen noch eine Atopie bestünden bei der Patientin oder in ihrer Familie. Eine Medikamenteneinnahme vor Auftreten der Hautveränderungen oder Dauermedikation werden ebenfalls verneint.
Routinelabor, Differenzialblutbild, serologische Autoimmundiagnostik, antinukleäre Antikörper (ANA 1:80) und direkte Immunfluoreszenzuntersuchung unauffällig.
pie eigenständig absetzte. Anschließend kam es nach kurzer Zeit zu einem leichten Rezidiv an den ehemals betroffenen Stellen. Unter Doxycyclin 100 mg täglich – mit schrittweiser Reduktion über 3 Wochen – klangen die Hautveränderungen schließlich ab (. Abb. 3a–c).
Dermatopathologie
Kommentar
Epidermal pagetoide Einzelzellapoptosen und breite Nekrobiose Dermal perivaskulär zentriertes, lymphozytär dominiertes Entzündungsinfiltrat mit einzelnen neutrophilen und eosinophilen Granulozyten, wenige pigmentspeichernde Makrophagen (. Abb. 2a, b). Beurteilung: Lichenoide Dermatitis, vereinbar mit einer Prurigo pigmentosa.
Hautbefund
Therapie und Verlauf
Epigastrisch (. Abb. 1a), am Rücken paramedian auf Höhe der 9. bis 12. Rippe (. Abb. 1b) und am Nacken (. Abb. 1c) zeigen sich relativ symmetrisch angeordnete, erythematöse Papeln und Papulovesikel, teils retikulär konfluierende, erythematöse Makulae, welche stellenweise unter netzartiger Hyperpigmentierung abheilen.
Die Zusammenschau aus Vorgeschichte, klinischem Bild und histologischem Befund führte zur Diagnose einer Prurigo pigmentosa. Hieraufhin wurde eine orale Therapie mitMinocyclin200 mg täglichbegonnen. Nach ca. 2 Wochen zeigten sich Hautveränderungen und Juckreiz deutlich rückläufig, weshalb die Patientin die Thera-
Die Prurigo pigmentosa (PP) wurde erstmals 1971 durch den japanischen Dermatologen Nagashima beschrieben. Es handelt sich um eine seltene entzündliche Dermatose, welche vorzugsweise junge, gesunde Frauen betrifft. Die meisten Fälle wurden in Japan beschrieben, doch mit zunehmender Wahrnehmung steigt die Zahl an diagnostizierten Patienten auch in anderen Teilen der Welt [2]. Klinisch kommt es zu einem phasenhaften Verlauf, wobei 3 Entwicklungsstadien gleichzeitig oder konsekutiv vorliegen können: Im Frühstadium zeigen sich erythematöse, urtikarielle, retikulär angeordnete Papeln und Plaques, welche wegen des enormen Juckreizes meist exkoriiert werden. Anschließend entstehen Papulovesikel, welche im dritten Stadium zu netzartigen, hy
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