Erfolgreiche Behandlung einer chronischen Prurigo mit Dupilumab
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Julia K. Winkler · Holger A. Haenssle · Alexander Enk · Ferdinand Toberer · Martin Hartmann Universitäts-Hautklinik Heidelberg, Ruprecht-Karls Universität Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
Erfolgreiche Behandlung einer chronischen Prurigo mit Dupilumab Anamnese Ein 83-jähriger Patient stellte sich mit massivem Pruritus in unserer allgemeinen Ambulanz vor. Der Pruritus wurde als quälend und schmerzhaft beschrieben mit einer Intensität von 10/10 auf der visuellen Analogskala (VAS). Der Pruritus habe bereits seit mehreren Jahren bestanden, zuletzt jedoch an Intensität zugenommen. Der Patient war bei Vorstellung durch Schlaflosigkeit und Ruhelosigkeit aufgrund des Juckreizes massiv beeinträchtigt und im Alltag belastet und zeigte sich deutlich Hilfe suchend. Bekannte Nebenerkrankungen
a
waren eine chronische Niereninsuffizienz im Stadium IV bei Nephrosklerose bzw. diabetischer Nephropathie, ein Diabetes mellitus Typ 2, eine arterielle Hypertonie, ein Tremor (Differenzialdiagnose: Morbus Parkinson) und eine Hyperurikämie. Sitagliptin und Candesartan wurden als Dauermedikation eingenommen. Eine Rhinitis allergica, ein allergisches Asthma oder ein atopisches Ekzem in der Kindheit wurden verneint.
b
Klinischer Befund Die dermatologische Inspektion zeigte im Bereich des Stamms und der Extremitäten multiple erythematös livide Papeln mit zentraler Kruste oder Exkoriation (. Abb. 1). Der mittlere obere Rücken war weitgehend von Hautveränderungen ausgespart. Insbesondere an den streckseitigen Unterschenkeln zeigten die Läsionen teils zentral kraterförmig eine dunkle, festhaftende Keratose (. Abb. 1b). Einige Läsionen imponierten im Sinne von Prurigoknoten, zum Teil fanden sich klinische Ähnlichkeiten mit einer reaktiven perforierenden
Abb. 1 9 Pruriginöse Hautveränderungen an a Rumpf und b unteren Extremitäten
Alle Autoren hatten vollen Zugang zu den publizierten Daten und tragen die Verantwortung für deren Richtigkeit. Alle Autoren haben bei der Erstellung des Manuskriptes mitgewirkt. Der Hautarzt
Kasuistiken
a
Abb. 2 9 Ulzeration mit ausgeprägter unterliegender Entzündungsreaktion (Hämatoxylin-Eosin, Originalvergr. a 50:1, b 100:1)
b
Kollagenose. Am Abdomen zeigten sich zusätzlich einzelne flächig imponierende Erytheme (. Abb. 1a). Es wurde eine Probebiopsie vom Unterarm entnommen. Die Histologie zeigte eine oberflächliche Ulzeration mit aufgelagerter Serumkruste und oberflächlich ein dichtes gemischtzelliges entzündliches Infiltrat (. Abb. 2). Fokal zeigte sich auch gruppiert intraepidermal eine Ansammlung von Lymphozyten (. Abb. 2b).
Diagnose Bei dem Patienten wurde bei chronischem Pruritus mit Dominanz sekundärer Kratzläsionen eine chronische Prurigo multifaktorieller Genese diaDer Hautarzt
gnostiziert. Bezüglich der Ätiologie der chronischen Prurigo wurden bei dem Patienten mehrere Faktoren diskutiert. Eine Niereninsuffizienz (GFR [glomeruläre Filtrationsrate] ca. 30 ml/min) und ein Diabetes mellitus waren vorbekannt, zudem wurde eine neuropathische Komponente im Sinne eines sekundär generalisierten Pruritus bei ero
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