Infektiologie
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nifer Kranz1,2 · Florian M. E. Wagenlehner3 1
Klinik für Urologie und Kinderurologie, St.-Antonius-Hospital gGmbH, Akademisches Lehrkrankenhaus der RWTH Aachen, Eschweiler, Deutschland 2 Universitätsklinik und Poliklinik für Urologie, Universitätsklinikum Halle (Saale), Halle (Saale), Deutschland 3
Klinik und Poliklinik für Urologie, Kinderurologie und Andrologie, Justus-Liebig-Universität Gießen, Gießen, Deutschland
Infektiologie Das vorliegende Heft widmet sich mit seinem Schwerpunkt „Infektiologie“ einem wesentlichen Bestandteil unseres Fachgebiets, denn die Urologie wird in besonderem Maße mit einer stetigen Zunahme an Infektionen und antimikrobiellen Resistenzen konfrontiert. Einerseits zählen Harnwegsinfektionen sowohl im ambulanten als auch im stationären Bereich mit zu den häufigsten bakteriellen Infektionen in Deutschland und stellen damit eine Volkskrankheit dar, welcher durch den demographischen Wandel ein weiterer Vorschub geleistet wird. Andererseits kommt der perioperativen Antibiotikaprophylaxe vor dem Hintergrund global zunehmender antimikrobieller Resistenzen ein besonderer Stellenwert in operativen Fachdisziplinen mit hoher Erregerdichte – wie der Urologie – zu. Zudem unterstreicht die aktuelle COVID-19-Pandemie die Bedeutung der Impfmedizin für unsere Gesellschaft. Denn die Impfmedizin zählt zu den effektivsten Waffen im Kampf gegen unterschiedliche Infektionskrankheiten. Dieses Themenheft umfasst die wesentlichen Aspekte urologischer Infektionen von den komplexen Interaktionen des menschlichen Mikrobioms, über die Diagnostik, Therapie und Prophylaxe wichtiger urologischer Infektionsentitäten bis hin zu Strategien des „antibiotic stewardship“ in Praxis und Klinik. G. Magistro et al. berichten in ihrem Beitrag über die Rolle des Mikrobioms in der Urologie. Das lang verfolgte Sterilitätskonzept des Harntraktes wurde inzwischen durch aktuelle Forschungsergebnisse verworfen und das Konzept der Mikrobiomdysbalance in den Vordergrund gerückt. Erste wachsende Erkennt-
nisse dieser komplexen Interaktionen bei uroonkologischen Erkrankungen könnten zukünftig neue präventive wie auch therapeutische Angriffspunkte darstellen. Auch bei benignen Entitäten wie der interstitiellen Zystitis, überaktiven Blase oder chronischen Prostatitis kommt dem Mikrobiom eine besondere Bedeutung zu. A. Gessner diskutiert aktuelle Strategien des „antibiotic stewardship“ in der urologischen Praxis und Klinik. Die zunehmenden multiresistenten Erreger stellen unser Gesundheitssystem vor eine große Herausforderung. Nur durch den rationalen und verantwortungsvollen Einsatz von antimikrobiellen Substanzen kann dieser Entwicklung Einhalt geboten werden. J. Kranz et al. beschäftigen sich in ihrem Beitrag mit komplizierten Harnwegsinfektionen, welche im Vergleich zu unkomplizierten Infektionen ein höheres Chronifizierungs-, Rezidiv- und/ oder Progressionsrisiko haben. Eine Standardisierung der Definitionen und Klassifikationen komplizierter Harnwegsinfektionen ist aus klinischer Sicht besonders wichtig und für vergleichbare Forschungsvorhab
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