Innovative Lasertechnologien in der Harnsteintherapie

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REPORT


A. Schulte · L. Kraft · T. Walther · R. Petzold · C. Gratzke · A. Miernik

© Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020

Innovative Lasertechnologien in der Harnsteintherapie

Klinik für Urologie, Sektion Urotechnologie, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg, Deutschland

Ein Wandel zu schonenderen Methoden mit hoher Patientensicherheit Allgemeine Entwicklungen Urolithiasis ist eine häufige Erkrankung, von der etwa 12 % der Weltbevölkerung betroffen sind [1]. Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass Urolithiasis zu den häufigsten Erkrankungen der Menschheit gehört und somit als Volkskrankheit zählt, die mit erheblichen sozioökonomischen Auswirkungen sowohl gesellschaftlicher als auch gesundheitspolitischer Natur einhergeht, ist die Versorgungsrelevanz entsprechend hoch [2]. Die Urolithiasistherapie wurde durch die Einführung der extrakorporalen Stoßwellenlithotripsie (ESWL) und der endoskopisch minimal-invasiven Techniken in den 1980er-Jahre revolutioniert. Diese haben seitdem an Bedeutung gewonnen und wurden fortlaufend weiterentwickelt [3]. Die Endoskopie stellt neben der Laparoskopie und der roboterassistierten Chirurgie eines der zentralen zukunftsweisenden Verfahren im Bereich der operativen Medizin dar. Ziel dieser Technologie ist, das Trauma einer Operation zu verringern. So verlieren auch in der Behandlung der Harnsteine Ansätze wie die offene Chirurgie und die ESWL an Bedeutung [4]. Insbesondere die erste Modalität hat mittlerweile einen marginalen Stellenwert in der modernen Urolithiasistherapie. Aktuell zeigt sich ein eindeutiger Trend in Richtung der endoskopischen Techniken, gestützt durch lasertechnikbasierte Desintegration der Harnsteine in der Behandlung der Harnsteinerkrankung [5].

Der erste Einsatz des Holmium:Yttrium-Aluminium-Granat(Ho:YAG)Lasers in der Urologie wurde vor 3 Jahrzehnten beschrieben [6]. Die Laserchirurgie hat sich in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich weiterentwickelt. Sie ist in der Urologie bei der Therapie des benignen Prostatasyndroms sowie der Lithotripsie nahezu unverzichtbar geworden und hat die Weiterentwicklung der Endourologie zu einer effizienten und sicheren Behandlungsmethode mit sich gebracht. Mittlerweile wird die Verwendung des Holmiumlasers in der endoskopischen Therapie von Nierenkonkrementen in den Leitlinien der Fachgesellschaft für Urologie ausdrücklich empfohlen und scheint die unangefochtene Referenz zu sein [7]. Die meisten urologischen Abteilungen verfügen über einen Holmiumlaser. Auch die Lasertechnik mit einer Thuliumlaserquelle gewinnt zunehmend an Bedeutung [8, 9].

Die endoskopische »Nierensteinbehandlung mit Hilfe eines Lasers stellt ein sicheres Verfahren dar Die endoskopische Nierensteinbehandlung mit Hilfe eines Lasers stellt ein sicheres Verfahren dar. Komplikationen sind verhältnismäßig selten [10]. Aktuelle Studien weisen jedoch darauf hin, dass durch die in den ableitenden Harnwegen entstehende Temperaturentwicklung sekundäre Gewebeschäden nach Laserlithotripsie entstehen können [11].

Es besteht folglich ein sehr hoher