Interview
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„Die Nationale Demenzstrategie hat Akteure aus unterschiedlichen Bereichen an einen Tisch gebracht. Zahlreiche gemeinsame Maßnahmen wurden vereinbart. Dieses breite Bündnis kann für Menschen mit Demenz in Deutschland viel erreichen.“
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PFLEGE Zeitschrift 10.2020 / 73
PFLEGE MANAGEMENT
Die Nationale Demenzstrategie Deutschland will sich auf die wachsende Zahl an Menschen mit Demenz besser vorbereiten. Dazu hat die Bundesregierung am 1. Juli 2020 die Nationale Demenzstrategie (NDS) beschlossen. Astrid Lärm, Leiterin der NDS-Geschäftsstelle am Deutschen Zentrum für Altersfragen, erläutert wichtige Eckpunkte der Umsetzung. Das Interview führte Sabine M. Kempa
© Christoph Söder / DZA
im Alltag wenig eingehen. Daraus können herausfordernde Situationen für Menschen mit Demenz und Pflegepersonen entstehen. Die Strukturen und Abläufe können im Sinne von Menschen mit Demenz stärker angepasst werden, wenn in den multiprofessionellen Teams entsprechende Kompetenzen vorhanden sind. Eine Maßnahme der NDS sieht deshalb vor, dass Zusatzqualifikationen zur Gerontopsychiatrischen Pflege und Betreuung in stationären Einrichtungen gefördert werden.
__Frau Lärm, an der Nationalen Demenzstrategie hat ein breites Bündnis aus Bund, Ländern, gesellschaftlichen Organisationen, Gesundheitswirtschaft und Wissenschaft intensiv gearbeitet. Wie war die Zusammenarbeit über so viele Bereiche hinweg? Lärm: Ein breites Bündnis war entscheidend, weil eine Demenz unterschiedliche Lebensbereiche betrifft. Die Akteure der Nationalen Demenzstrategie waren sich einig, dass sie die Situation von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen in Deutschland verbessern möchten. Dieses gemeinsame Ziel führte dazu, dass sich Akteure aus unterschiedlichen Bereichen und mit verschiedenen Interessen auf viele Maßnahmen einigen konnten. Die Zusammenarbeit wird sich in den kommenden Jahren fortsetzen, um passende Angebote für Menschen mit Demenz zu schaffen und Schnittstellenprobleme zu überwinden. __Die NDS formuliert 27 Ziele und rund 160 Maßnahmen. Welches sind die wichtigsten? Lärm: Die besondere Qualität der Nationalen Demenzstrategie liegt in der Breite der Themen und in der Vielfalt der Ziele und Maßnahmen. Pflege ist dabei eines der zentralen Themen. Pflegende spielen für die Lebensqualität von vielen Menschen mit Demenz eine wichtige Rolle und benötigen deshalb Spielräume zur demenzsensiblen Gestaltung der Versorgung. Wenn zum Beispiel in stationären Einrichtungen relativ starre Strukturen vorherrschen, ist dies nur schwer umzusetzen. Pflegepersonen können dann auf die Bedürfnisse von Menschen mit Demenz
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__Welche neuen Aufgaben oder Schwerpunkte ergeben sich daraus für professionell Pflegende? Lärm: Die Berufsgruppe der Pflegepersonen war bei der Entwicklung der Strategie durch den Deutschen Pflegerat vertreten. Dieser beteiligt sich unter anderem an einer Maßnahme, bei der die sektorenübergreifende Versorgung von Menschen mit Demenz neu beschrieben werden soll. Es soll ein Versorgungspfad entwickelt werden,
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