Klassische und neue Therapieverfahren bei Varikose und Thrombophlebitis
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Venenerkrankungen
Klassische und neue Therapieverfahren bei Varikose und Thrombophlebitis THOMAS NOPPENEY1, HELMUT NÜLLEN2
Abstract Über 100 Jahre standen als therapeutische Optionen bei Varikose nur die offene Operation oder die Verödung mit flüssigen Mitteln zur Verfügung. In der letzten Dekade hat sich das therapeutische Spektrum durch die Einführung endovenöser Techniken wie Radiofrequenzobliteration und endovenöse Lasertherapie und die Renaissance der Verödung mit aufgeschäumten Agenzien deutlich erweitert. Tritt im Rahmen einer Varikose oder einer Systemerkrankung eine Thrombophlebitis auf, reichen die therapeutischen Empfehlungen von elastokompressiven Verbänden über die operative Sanierung bis hin zur Thromboseprophylaxe und therapeutischen Antikoagulation. Schlüsselwörter Varikose Varizen Thrombophlebitis Sklerotherapie Radiofrequenzobliteration Lasertherapie Thromboseprophylaxe Antikoagulation
1
Medizinisches Versorgungszentrum für Gefäßmedizin Nürnberg
2 Gemeinschaftspraxis für Gefäßmedizin, Mönchengladbach
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Varikose Sklerotherapie Die Schaumsklerotherapie hat sich als feste Therapieoption in der Behandlung der Vena saphena magna (VSM) und der Vena saphena parva (VSP) etabliert. Die mittelfristigen Ergebnisse dieser Therapieform sind gut, wenngleich Rekanalisationsraten bis zu 30% berichtet werden. Durch wiederholte Behandlungen können die Ergebnisse verbessert werden. Die Aufschäumung flüssiger Verödungsmittel hat die Effektivität der Sklerotherapie deutlich gesteigert. Mit der Sklerosierung von Besenreisern und retikulären Varizen kann eine Erfolgsrate von bis zu 90% erreicht werden [1]. Die Erfolgsraten der Schaumsklerosierung von Stammvenen bei einem mittleren Follow-up von 32,2 Monaten liegen zwischen 69% und 86% [1]. In einer retrospektiven Singlecenterstudie zur ultraschallgesteuerten Sklerotherapie zeigte sich 24 Monate nach der Behandlung eine primäre Erfolgsrate von 62,2% und eine sekundäre Erfolgsrate von 75,8% [4]. Die Konzentration des eingesetzten Sklerotherapiemittels ist abhängig vom Kaliber der behandelten Vene und bewegt sich zwischen 0,25 und 3%. Das in Deutschland am häufigsten eingesetzte Agens zur Sklerotherapie ist Polidocanol, die angewendeten Konzentrationen für die Behandlung der VSM und der VSP liegen zwischen 2% und 3%, für Seitenäste und Rezidivvarikosen bei 1% [2, 3]. Mit der Einführung der Schaumsklerotherapie traten neben den bisher bekannten unerwünschten Nebenwirkungen auch neurologische Komplikationen in den Fokus. In einem Anfang 2012 publizierten Review wurden bei 97 (0,9%) von 10 819 behandelten Patienten neurologische Komplikationen berichtet [5]. Diese Komplikationen umfassten unter anderem transitorische ischämische Attacken (n = 9), Seh- und Sprachstörungen und Migräne (n = 29). Die Symptome traten Minuten bis einige Tage nach der Therapie auf. Elf der Patienten wiesen einen Rechtslinks-Shunt, in der Regel ein offenes Foramen ovale, auf. Radiofrequenzobliteration Die Radiofrequenzobliteration (RFO) zur Therapie des epifaszialen Refluxes im Venensystem wur
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