Problemstellung und Arbeitsmethoden
Um auf die Frage nach der Stockwerktektonik eine Antwort geben zu können, ist es erforderlich, zunächst die einzelnen Schichtglieder vom Massenkalk bis zu den Arnsberger Schichten auf ihr tektonisches Inventar hin zu untersuchen. Stellt sich bei einem Ver
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Nr. 1397 Herausgegeben im Auftrage des van
Ministerprăsidenten
Staatssekretăr
Dr. Franz Meyers
Prafessar Dr. h. c. Dr. E. h. Lea Brandt
DK 551.735:551.24
Prof. Dr. Franz Lotze Dr. rer. nat. Heinz-Hermann Schemann
Beitrăge
zur Frage der Stockwerk-Tektonik
im Ruhrkohlengebiet IV Prof. Dr. FRANZ LoTZE Direktor des Geologisch-Palăontologischen Instituts der Universităt Miinster (Westf.) Allgemeines zur Frage der Stockwerk-Tektonik: .Tektonische Beziehungen zwischen Karbon und Devon am Rande des Ruhrgebietes · Dr. rer. nat. HEINZ HERMANN ScHEMANN Zur Stockwerk-Tektonik am Ostende des Remscheid-Altenaer Sattels In Zusammenarbeit mit der Montangeologischen Arbeitsgemeinschaft fiir die westdeutschen Steinkohlengebiete
Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 1965
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ISBN 978-3-663-20050-5 ISBN 978-3-663-20406-0 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-20406-0 Verlags-Nr. 011397
© 1965 by Springer Fachmedien Wiesbaden Ursprünglich erschienen bei Westdeutscher Verlag, Köln und Opladen 1965.
Prof. Dr. FRANZ LoTZE
Allgemeines zur Frage der Stockwerk-Tektonik: Tektonische Beziehungen zwischen Karbon und Devon am Rande des Ruhrgebiets
I. Allgemeines zur Stockwerk-Tektonik Fi.ir die tektonische Deformation, d. h. die Reaktion eines Gesteinski::irpers auf endogene Krăfte durch Form- und Lageănderungen, sind folgende drei Hauptfaktoren bzw. Faktorengruppen von wesentlicher Bedeutung:
1. die wirksamen Krăfte (Beanspruchungsform und -anordnung), 2. die Materialeigenschaften, 3. die physikalischen Milieu-Gegebenheiten. Diese Faktoren sind nicht ganz unabhăngig voneinander. So verăndern die bei der »Beanspruchung« auf den Ki::irper einwirkenden Krăfte die Materialeigenschaften. Das gleiche Material kann sich bei pli::itzlicher, starker Krafteinwirkung bzw. schneller Beanspruchungssteigerung ( StoB) spri::ide verhalten, bei sehr langsamer aber schmiegsam. Umgekehrt sind die Materialeigenschaften mitbestimmend fi.ir die Krăfteanordnung; so bewirken flieBfăhige Ki::irper wenigstens eine teilweise Anderung des Beanspruchungsplanes in Richtung zur hydrostatischen Druckverteilung. Auch hăngen die Materialeigenschaften sehr von den physikalischen Milieu-Gegebenheiten ab, die im wesentlichen durch Temperatur und allseitigen (UmschlieBungs-)Druck bestimmt sind. So wird mit zunehmender Temperatur oderfund zunehmendem hydrostatischem Druck ein unter »normalen« Verhălt nissen (d. h. unter denjenigen der Erdoberflăche) spri::ides Material dehnbarer. Bei gleicher Beanspruchung und unter gleichen Milieu-V erhăltnissen hăngt die Deformation im wesentlichen von den »Materialeigenschaften« ab. Unter diesem Begriff verbirgt sich eine Summe von Einzelfaktoren: die petrographische Zusammensetzung des Gesteins · (ob Kalk, Sandstein etc.), der Charakter des Gesteinsverbandes (ob massig, geschichtet etc.), das Vorhandensein oder Fehlen von »Schwăcheflăchen«, die Parallelgleitungen erlauben (z. B. Tonlagen zwischen Quarzitbănken), die Art der »Vorbehandlung« (ob zuvor beanspru
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