Schulhofer-Wohl, J. (2020). Quagmire in Civil War
- PDF / 165,610 Bytes
- 3 Pages / 439.37 x 666.142 pts Page_size
- 51 Downloads / 160 Views
Schulhofer-Wohl, J. (2020). Quagmire in Civil War Cambridge: Cambridge University Press. 319 S., ISBN 978-1-108-70826-5, C 31,99. Hager Ali
© Der/die Autor(en) 2020
Kriege sind immer kompliziert, doch manche werden fahriger als andere, wie derzeit in Syrien und Jemen. Mit jeder intervenierenden Kriegspartei rückt ein Ausweg weiter in die Ferne, weil nun auch zwischenstaatliche Interessen den Verlauf beeinflussen. Schulhofer-Wohls Buch befasst sich mit ebendiesem Kriegsphänomen, bei dem die Verflechtung der Interaktionen zwischen Kriegsparteien zu Zwickmühlen, so genannten quagmires, führt (S. 3). Die Leitfrage ist unkompliziert, aber treffend: Warum kommt es in manchen Kriegen zum quagmire, während es bei anderen nicht eintritt? (S. 2). In diesem Werk stehen nicht die Entscheidungsgrundlagen oder der Zeithorizont der Akteure im Vordergrund, sondern die Interaktion zwischen ihnen (S. 11). Quagmires werden damit von Akteuren geschaffen, und stellen keinen gegebenen Zustand dar (S. 11). Hauptanliegen des Autors ist es einen alternativen Erklärungsansatz für quagmires zu liefern, dessen Fokus auf Mechanismen und strategischen Entscheidungen von Hauptakteuren und deren ausländischen Unterstützer*innen liegt (S. 11). Das Buch ist in sieben Kapitel und drei Anhänge gegliedert. Die Einleitung stellt die Definition von quagmire und die Argumentationlinie vor. Anhang A ergänzt das Research Design (S. 219-221). Kapitel 2 „A Theory of Quagmire“ (S. 27) beinhaltet ein literature review und stellt das spieltheoretische Modell eines quagmires mit und ohne internationalen Unterstützern vor, welches im Appendix B (S. 222-247) fortgeführt wird. Kapitel 3 „The Lebanese Civil War, 1975-1990“ (S. 54) enthält die historische Fallstudie Libanons, die 1920 beginnt und auf ethnoreligiöse Spaltungen sowie das politische System eingeht. Kapitel 4 „Mechanisms of Quagmire in Lebanon“ (S. 92) skizziert den Kriegsverlauf aus Akteursperspektive unter Verwendung H. Ali () Institut für Nahost-Studien, German Institute for Global and Area Studies (GIGA), Neuer Jungfernstieg 21, 20354 Hamburg, Deutschland E-Mail: [email protected]
K
H. Ali
von qualitativen Interviews mit 60 Befragten (S. 94). Mit Kapitel 5 „Civil Wars Worldwide, 1944-2006“ (S. 134) geht der Autor zur statistischen Untersuchung von quagmires über und führt Variablen zu Geographie, Ölvorkommen sowie Proximität zu einer Großmacht ein (S. 142). Die Analyse von Daten mit robustness checks ist in Anhang C (S. 248-276) ausgelagert. Im Anschluss an die Large-N-Analyse wechselt Schulhofer-Wohl in Kapitel 6 „Comparative Evidence from Chad and Yemen“ (S. 176) zum qualitativen Vergleich zwischen Libanon, Jemen und Tschad, um zu untersuchen, warum der Krieg 1994 im Jemen nicht zu einem quagmire führte, obwohl in den drei Fällen ähnliche Bedingungen dafür gegeben waren (S. 206207). Der abschließende „Field Guide to Quagmire“ (S. 209-216) in Kapitel 7 enthält Handlungsempfehlungen für Politiker*innen und Wissenschaftler*innen und ein kurzes Fazit. Das Buch überzeugt zunächst durch Prä
Data Loading...