Sinn und Zweck des Diabetes-Passes

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SEMINAR Hochdruckliga

Regelmäßige Dachzeile_12pt-rot Verlaufsuntersuchungen

Titel_26pt-schwarz Sinn und Zweck des Diabetes-Passes

MW-Fortbildungsinitiative: Diabetologie für den Hausarzt Bluthochdruck im Blickpunkt Regelmäßiger Sonderteil der

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Regelmäßiger Sonderteil der MMW-Fortschritte der Medizin MMW-Fortschritte der Medizin. Herausgeber:

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Vorspann_9,5pt-FB Vorspann _9,5pt-FB Vorspann_9,5pt-FB Vorspann Die Deutschen haben für fast jeden Vorgang ein Formular – auch wir Mediziner. Im Fall der Ausweise sollen diese den Patienten helfen, regelmäßige Kontrolluntersuchungen nicht zu vergessen, also ihre „Compliance“ verbessern. Auch sollen unnötige Doppeluntersuchungen vermieden werden. Darüber hinaus können Kollegen anderer Fachrichtung mit Hilfe der Ausweise therapierelevante Entscheidungen leichter treffen.

Diabetologische Schwerpunktpraxis Unterhaching



Für Internisten fallen mir der Marcumar-, Impfausweis, Allergie- und Blutgruppenpass ein. Die Kardiologen haben einen Schrittmacherausweis, die Radiologen einen Röntgenpass, die Onkologen einen Tumornachsorgepass und wir Diabetologen einen Diabetikerpass! Er sollte auch von den Hausärzten eingesetzt werden. Für diese bietet er die Möglichkeit, Basisdaten der Diabetespatienten übersichtlich darzustellen und die erforderlichen Kontrolluntersuchungen vierteljährlich oder jährlich durchzuführen (Abb. 1). Auch können mit dem Patienten Therapieziele vereinbart und schriftlich festgehalten werden. Die Spalte „Spritzstellen“ wird nach meiner persönlichen Beobachtung sowohl von Hausärzten als auch Diabetologen am wenigsten beachtet, und deshalb besteht hier Handlungsbedarf.

Alle Befunde dokumentieren Diabetiker sind häufig multimorbide Patienten. Die zahlreichen Befunde sollten

MMW-Fortschr. Med. 2013; 155 (20)

(Koordination); Prof. Dr. L. Schaaf, München (wissenschaftliche Leitung).

auf den ersten Seiten im Diabetikerpass eingetragen werden, da sich die Therapieziele erheblich daran orientieren. Insbesondere makrovaskuläre Ereignisse wie Apoplex, KHK oder Myokardinfarkt sowie mikrovaskuläre Ereignisse wie Nephropathie, Retinopathie und Polyneuropathie sollten vermerkt werden und auch Tumorerkrankungen. Darüber hinaus sind für uns Diabetologen zahlreiche weitere Informationen von Bedeutung. Die folgende Kasuistik soll dies zeigen. Sie hat mich dazu veranlasst, ein Fragenblatt (S. 58) zu erarbeiten, das als Ergänzung zum Diabetespass dem Hausarzt und dem Diabetologen die Arbeit erleichtern soll. Fallbeispiel Ein 72-jähriger Typ-2-Diabetiker wurde vom Hausarzt zu uns überwiesen. Auf der Überweisung stand: „Zunehmende HbA1c-Verschlechterung, letztes Quartal 7,6%, jetzt 7,8%, bitte Optimierung.“ In Anbetracht der Anamnese ist der HbA1c-Wert zunächst nicht dramatisch. Es bestehen eine koronare Eingefäßerkrankung mit Myokardinfarkten 1994, 2000 und 2001. In den Jahren 2000 und 2001 erhielt der Patient jeweils ein