Struma nodosa
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K. Holzer1 · D. K. Bartsch2 1
Sektion Endokrine Chirurgie, Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Universitätsklinikum Marburg, Marburg, Deutschland 2 Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Universitätsklinikum Marburg, Marburg, Deutschland
Struma nodosa Die fachgerechte und abgewogene Indikation zu jeglicher Operation ist die ureigenste Aufgabe von Chirurgen und gilt auch für die Operation der Knotenstruma. Eine unkritische Indikation zur Operation ist zu vermeiden. Insbesondere gilt dies für Schilddrüsenknoten und -erkrankungen, da diese in Deutschland und europaweit eine hohe Prävalenz haben und passagere wie permanente Komplikationen nach Schilddrüsenresektionen trotz moderner Operationstechniken nicht immer zu vermeiden sind. Der nachfolgende Artikel gibt einen kurzen Überblick über die derzeitige Auffassung zu einer guten Indikationenstellung bei der Knotenstruma.
Hintergrund Eine deutsche Beobachtungsstudie an asymptomatischen Berufstätigen zeigte, dass bereits 12 % der 18- bis 30-jährigen Frauen und Männer Schilddrüsenknoten im Ultraschall haben. Diese hohe Prävalenz steigt mit zunehmendem Lebensalter noch an. In der Altersgruppe bis 65 Jahre hatten 40 % der Frauen und Männer Schilddrüsenknoten [22]. Mit hochauflösenden modernen Ultraschallgeräten (13 MHz) werden bei Gesunden, abhängig vom Alter, in bis zu 76 % der Fälle Schilddrüsenknoten gefunden [12].
matisch wird, ist es unabdingbar zur Indikation einer Schilddrüsenoperation das Armamentarium der präoperativen Diagnose zu kennen und auszuschöpfen. Ursachen für eine knotige Schilddrüsenveränderung sind häufig benigner Natur. Hier wären z. B. Kolloidknoten (uninodös, multinodosa), Schilddrüsenzysten oder groß- und kleinfollikuläre Adenome zu nennen. Maligne Schilddrüsenknoten sind zu meist differenzierte papilläre und follikuläre Karzinome, aber auch C-Zell-Karzinome. Schlecht differenzierte Karzinome oder anaplastische Karzinome sind selten. Darüber hinaus können Lymphome, Metastasen (z. B. Nierenzellkarzinom), Sarkome und Teratome zu knotigen Veränderungen in der Schilddrüse führen. Obwohl die Anzahl der Schilddrüsenoperationen in Deutschland für die Knotenstruma in den letzten 10 Jahren um ca. 20.000 Eingriffe pro Jahr abgenommen hat, werden im Vergleich zu den USA, England und den skandinavischen Ländern immer noch etwa 3- bis 6-mal mehr Eingriffe durchgeführt. Dies
betrifft insbesondere die sog. „diagnostische Schilddrüsenoperation“ [27]. Dies ist ein Umstand, den es zu hinterfragen gilt. So zeigen aktuelle Daten des deutschen Qualitätsregisters StuDoQ/ Schilddrüse, dass von 12.888 Operierten 68 % der Patienten mit der Hauptindikation „Malignitätsausschluss“ operiert wurden, aber im endgültigen Präparat eine benigne Pathologie hatten. Erstaunlicherweise wurde von der Gruppe „Malignitätsverdacht“ nur in 12,2 % eine Feinnadelbiopsie und in nur 63 % ein Kalzitoninscreening durchgeführt [2]. Dies legt die Vermutung nahe, dass in Deutschland nicht immer alle in den Leitlinien empfohlenen diagnostischen Möglichkeiten zum Stellen der Oper
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