Unklare Aderhautprominenz

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REPORT


Friederike Rosenberger · Alina Friederike Blumberg · Maged Alnawaiseh Klinik für Augenheilkunde, Universitätsmedizin Marburg – Campus Fulda, Klinikum Fulda, Fulda, Deutschland

Unklare Aderhautprominenz

Anamnese und Untersuchung Es stellte sich ein 63-jähriger Patient mit Verdacht auf Aderhautmelanom (AHMelanom) am linken Auge vor. Der Patient hatte subjektiv keine Beschwerden, der Befund sei bei einer Routinekontrolle beim niedergelassenen Augenarzt aufgefallen. In der Familienanamnese berichtete der Patient über eine Erkrankung seiner Schwester an einem AH-Melanom, diese sei an den Folgen der Erkrankung verstorben. Vorbekannt war eine beidseitige leichte Myopie. In der Untersuchung lag der Visus beidseits bei 1,0. Der intraokulare Druck war beidseits normoton. Spaltlampenbiomikroskopisch zeigte sich beidseits ein altersentsprechender Befund. Die Fundoskopie ergab am rechten Auge einen unauffälligen Befund, am linken Auge zeigten sich peripher 2 kleine, scharf begrenzte pigmentierte Aderhautprominenzen (. Abb. 1, 2 und 3).

Abb. 1 8 Das Fundusfoto zeigt 2 pigmentierte, scharf begrenzte Prominenzen der Aderhaut im inferior temporalen Quadranten

Abb. 2 9 Ultraschall (a) und optische Kohärenztomographie (b) zeigen eine leicht prominente Läsion der AH

Abb. 3 8 Die Indozyaningrün(ICG)-Angiographie veranschaulicht den choroidalen Ursprung der Läsion

Der Ophthalmologe

Bild und Fall D Wie lautet Ihre Diagnose?

Therapie und Verlauf Der hier beschriebene Befund ist nicht therapiebedürftig.

gnosefindung kann die Dynamik bei Druckausübung beispielsweise durch ein Kontaktglas sehr hilfreich sein.

Korrespondenzadresse

Diskussion Varizen oder Dilatationen der Vortexvenenampulle stellen eine häufige benigne Diagnose dar. Die Patienten sind asymptomatisch, die klinische Relevanz der Diagnose liegt in der Abgrenzung zu anderen choroidalen Veränderungen oder Tumoren [3]. Differenzialdiagnostisch ist an verschiedene maligne Erkrankungen wie das AH-Melanom oder AH-Metastasen, aber auch benigne Erkrankungen wie ein AH-Nävus, subretinale Blutungen oder ein choroidales Hämangiom zu denken [3]. Für die Diagnosestellung ist die Größendynamik von besonderer Bedeutung und sehr typisch: So kommt es bei Druck auf das Auge (z. B. bei einer Kontaktglasuntersuchung) zu einer deutlichen Größenabnahme oder sogar zum vollständigen Verschwinden der Netzhautläsion [2].

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Diagnose: Varizen der Vortexvenenampulle Diagnostisch spielen neben der Fundusfotografie verschiedene bildgebende Verfahren wie die optische Kohärenztomographie (OCT), die Ultraschalluntersuchung und die Indozyaningrünangiographie (ICG-Angiographie) eine Rolle. In derICG-Angiographie zeigtsichdas typische Bild einer quallenartigen Hyperfluoreszenz der Varizen und demonstriert den choroidalen Ursprung [1].

Fazit für die Praxis Varizen der Vortexvenenampulle sind benigne asymptomatische Läsionen, die differenzialdiagnostisch von weiteren choroidalen Veränderungen, wie z. B. dem Aderhautmelanom, abgegrenzt werden müssen. Bei der DiaDer Ophthalmologe

Prof. Dr. Maged Alnawaiseh, FEBO