Unsichere Familienplanung
- PDF / 74,172 Bytes
- 1 Pages / 595.276 x 790.866 pts Page_size
- 105 Downloads / 158 Views
ählten die Forscher Veränderungen auf der sechs Punkte umfassenden Subskala für Hitzewallungen. Ausgehend von rund 4,5 Punkten sank der Wert mit Akupunktur um etwa 2 Punkte, in der Wartegruppe fiel er um einen halben Punkt. Die Differenz von 1,5 Punkten nach drei und 1,6 Punkten nach sechs Wochen war statistisch signifikant. Die Frauen mit Akupunktur gaben an, weniger zu schwitzen (0,9 Punkte Differenz auf einer Sechspunkteskala), besser zu schlafen (1,8 Punkte Unterschied) und weniger körperliche Beschwerden zu haben (1,7 Punkte). Insgesamt gaben 80 % der
Multiple Sklerose
Unsichere Familienplanung — Eine Multiple Sklerose (MS) tritt bekanntlich meist in einem Alter
auf, in dem viele Menschen dabei sind, eine Familie zu gründen. Wie Neurologen aus Italien berichten, verzichten MS-Kranke häufiger als Nichtbetroffene auf Kinder [Lavorgna L et al. J Neurol 2019; 266: 707-16]. Die Patienten begründeten ihre Entscheidung darin, dass sie sich der Erziehung nicht gewachsen fühlten. Aber auch Ängste vor teratogenen Effekten von MS-Therapeutika oder Befürchtungen, die Erkrankung auf den Nachwuchs zu übertragen, waren der Umfrage zufolge von Bedeutung. Den Onlinefragebogen mit 26 Fragen rund um die Familienplanung füllten über 480 MS-Kranke aus, davon 71 % Frauen. Im Schnitt hatten die Teilnehmer ein Alter von 41 Jahren erreicht und rund 13 Jahre mit MS hinter sich, ein Viertel litt an einer progredienten MS-Form. Wie sich zeigte, hatte ein Viertel der Teilnehmer nie den Wunsch gehabt, Kinder zu bekommen. Davon gab wiederum ein Viertel an, aufgrund der MS auf Kinder zu verzichten. Bezogen auf alle befragten Teilnehmer betrug dieser Anteil 7 %. Solche Patienten waren in der Regel bei der Diagnose etwas älter, zum Zeitpunkt der Umfrage körperlich stärker eingeschränkt und häufiger in einem progredienten Stadium als diejenigen, die Kinder wollten. Möglicherweise habe ein aggressiverer MS-Verlauf zu der Entscheidung gegen Kinder beigetragen, spekulieren die Ärzte. 60 % der Teilnehmer hatten nach eigenen Angaben Kinder, die Hälfte von ihnen wusste bereits vor der ersten Geburt von der MS. Von diesen hatten nur 38 % ein zweites Kind. 16 % der Befragten, die eigentlich Kinder haben wollten, gaben an, dass ihnen davon abgeraten wurde. Dies betraf fast ausschließlich Frauen. Als Gründe wurden ungünstige Effekte der Schwangerschaft auf den MS-Verlauf genannt, da die Frauen oft ihre Medikamente absetzen müsssten. Nur 39 % der MS-Kranken gaben an, hinsichtlich einer Schwangerschaftsplanung beraten worden zu sein. Thomas Müller
gynäkologie + geburtshilfe
2019; 24 (3)
© Max Tactic / stock.adobe.com
Praxisstudie
Frauen an, positive Effekte der Behandlung zu spüren. Wie lange der Therapieerfolg anhält, geht aus den Studiendaten nicht hervor. Die Studienautoren betrachten die Akupunktur nichtsdestotrotz als „realistische Option für Frauen, die keine Hormontherapie erhalten“. Thomas Müller
Plötzlicher Kindstod
Rauchen in Schwangerschaft verdoppelt SIDS-Risiko — Rauchen in der Schwangerschaft schadet. Das steht außer Frage. Ab welcher
Data Loading...