RA: Tipps zum perioperativen Management von DMARDs

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REPORT


Nachlese eEULAR 2020

RA: Tipps zum perioperativen Management von DMARDs Eine Vielzahl an Krankheitsaspekten kann das Outcome eines operativen Eingriffs beeinflussen, darunter ­ die Krankheitsaktivität, Medikamente und Komorbiditäten. Welches Risiko von Steroiden, csDMARDs und Biologika ausgeht, war Thema einer Sitzung beim virtuellen EULAR-Kongress 2020.

I

n den letzten Jahren hat sich viel getan in der Behandlung von Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA). Zum Zeitpunkt einer Operation sind sie selte­ ner mit Steroiden und NSAR behandelt, dagegen in etwa 80 % der Fälle mit kon­ ventionellen synthetischen krankheits­ modifizierenden Antirheumatika (cs­ DMARDs) oder Biologika. Zudem seien Synovektomien und eine operative Ver­ sorgung der kleinen Gelenke weniger ge­ worden, umriss Prof. Dr. Susan Good­ man, HSS Integrative Rheumatology and Orthopedics Center, New York, USA, die derzeitige Situation. Die Zahl der Operationen an großen Gelenken sei dagegen weitestgehend unverändert; am häufigsten seien Knieendoprothesen. Generell müsse bei RA-Patienten mit mehr Komplikationen im Zusammen­ hang mit einer Operation gerechnet wer­ den – meist in Form von Infektionen, notwendiger Transfusionen sowie letzt­ lich Rehospitalisierungen und Revisio­ nen, so Goodman im Vortrag „Periope­ ratives Management von csDMARDs und Biologika bei Patienten mit RA“.

ko im Verlauf variabel: Nach Knie-TEP sei es wie bei Arthrosepatienten im ers­ ten Jahr erhöht; bei RA-Patienten kom­ me aber ein zweiter Gipfel nach fünf ­Jahren hinzu, wie eine Auswertung des skandinavischen Biologikaregisters ­ergeben hat. Bei einer Hüft-TEP sei das Risiko eines periprothetischen Infektion mit erforderlicher Revisionsoperation bei RA-Patienten zunächst nicht gegen­ über der Allgemeinbevölkerung erhöht, wohl aber nach etwa sechs Jahren. Wich­ tig sei in diesem Zusammenhang, dass eine Kolonisierung mit S. aureus bei RAPatienten unter TumornekrosefaktorInhibitoren (TNF-I) im Vergleich zu RA-Patienten allgemein häufiger sei (Odds Ratio [OR] 1,80). Auch die wegen der verbreiteten Anämie erforderlichen allogenen Transfusionen stellten einen Risikofaktor sowohl für oberflächliche als auch tiefe Infektionen im Operati­ onsgebiet dar (OR 1,9 bzw. 1,6). Intraar­ tikuläre Steroidinjektionen seien dage­ gen bis mindestens sechs Monate vor dem Eingriff unproblematisch.

Periprothetische Infektionen

Möglichkeiten zur Vermeidung peripro­ thetischer Gelenkinfektionen ergeben sich laut Goodman aus den Risikofakto­ ren: Die Krankheitsaktivität und beste­ hende Komorbiditäten (z. B. Rauchen und erhöhter BMI als additive Risiko­ faktoren) sollten gut kontrolliert sein, der Hämoglobinwert optimiert und eine S. aureus-Dekolonisierung durchge­ führt werden – zumal wenn die Patien­ ten einen begleitenden Diabetes aufwei­ sen, in den vorangegangen drei Monaten

Grundsätzlich sei das Risiko von peri­ prothetischen Gelenkinfektionen laut Goodman bei RA-Patienten um 50–80 % erhöht. Entscheidend sei eine schnelle Diagnose, was angesichts des ähnlichen Erscheinungsbildes einer Gel