Refixation von osteochondralen Fragmenten mit resorbierbaren Polylactid-Implantaten

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REPORT


H. Rüther1 · A. Seif Amir Hosseini2 · S. Frosch1 · D. Hoffmann1 · J. Lotz2 · W. Lehmann1 · U. Streit2 · M. M. Wachowski1,3 1

© Der/die Autor(en) 2020 Redaktion W. Mutschler, München H. Polzer, München B. Ockert, München

Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Plastische Chirurgie, Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen, Deutschland 2 Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen, Deutschland 3 DUO – Duderstädter Unfallchirurgie und Orthopädie, Duderstadt, Deutschland

Refixation von osteochondralen Fragmenten mit resorbierbaren Polylactid-Implantaten Klinische und MR-morphologische Langzeitergebnisse

Hinführung Traumata an Kniegelenk und oberem Sprunggelenk gehen häufig mit osteochondralen Abscherverletzungen einher. Die Therapie selbiger ist bis heute kontrovers diskutiert. Es wird zwar meist die primäre Refixation empfohlen, das Evidenzlevel dieser Empfehlungen ist allerdings sehr niedrig. Es ist bisher kein langfristiges Outcome beschrieben. In dieser Arbeit wurden die langfristigen klinischen und MR-morphologischen Ergebnisse nach Refixation osteochondraler Fragmente mit PLLA-Implantaten nachuntersucht.

Hintergrund Mehrere Studien konnten zeigen, dass im Falle von Kniegelenk- bzw. Sprunggelenktraumata häufig osteochondrale Begleitverletzungen auftreten [11]. Hierbei zeigte Arøen [3], dass bei 11 % von 993 Kniegelenkarthroskopien Knorpelpathologien vorlagen. Bei Kindern im Durchschnittsalter von 14 Jahren zeigte sich bei 88 Patienten mit 109 Patellaluxationen in 9 % der Fälle [17], über die gesamte Population gesehen, bei ca. 50 %

Die Autoren M. Wachowski und U. Streit haben zu gleichen Teilen zum Manuskript beigetragen.

der Patellaluxationen eine osteochondrale Verletzung [35]. Im Bereich des Sprunggelenks sind ca. 2–5 % aller Distorsionstraumata, die zu einer Kapsel-/Bandläsion führen, mit akuttraumatischen osteochondralen Läsionen vergesellschaftet [19]. Ein Innenrotations-, Plantarflexions- und Inversionstrauma führt dabei zu einem Schaden an der medialen Talusschulter, während ein lateraler Schaden durch eine Kombination aus Dorsalextension, Inversion und axialer Belastung entsteht [8]. Unbehandelt bzw. übersehen können diese Pathologien im Lebensverlauf zu erheblichen Folgeschäden bzw. Beschwerden führen, da der Knorpel nur eine geringe Selbstheilungspotenz besitzt [9]. Liegt ein Knorpelschaden vor, zeigt die Literatur in Abhängigkeit von der Größe des Fragments und der Schwere des Schadens verschiedene Therapieoptionen. Neben der Pridie-Bohrung, der Mikrofrakturierung und der autologen matrixinduzierten Chondrozytogenese (AMIC) als regenerative Verfahren, stehen transplantierende Verfahren (osteochondrale Zylinder (OCT), die autologe Chondrozyten-Transplantation (ACT) [12]) und die Minced Knorpeltherapie [32] zur Verfügung. Nachdem aktuellenStand derWissenschaft sollten Defekte bis 2,5 cm2 (OSG

1,5 cm2) können mit einer ACT oder mit einer AMIC behandelt werden. Ab 4 cm2 kommt am ehesten die ACT infrage [2, 28, 31]. Die Transplantation von osteoch