S3-Leitlinie zum Nierenzellkarzinom aktualisiert

  • PDF / 133,854 Bytes
  • 1 Pages / 595.276 x 790.866 pts Page_size
  • 24 Downloads / 159 Views

DOWNLOAD

REPORT


Literatur kompakt

Uroonkologie 56 Fortgeschrittenes RCC: Langzeitdaten für zugelassene Kombinationen mit Checkpointhemmern nötig // 57 Lokales Prostatakarzinom: Hohes Langzeitüberleben nach dosiseskalierter RT plus simultaner oder neoadjuvanter ADT // 57 RCC: befallene Lymphknoten so ungünstig wie Fernmetastasen // 58 Prostatakarzinomrisiko nach Vasektomie erhöht // 58 Urintest spürt Urothelkarzinome auf // 59 Partizipative Entscheidungsfindung bei der Harnableitung

Fortgeschrittenes RCC: Langzeitdaten für zugelassene Kombinationen mit Checkpointhemmern nötig In den Jahren 2018 und 2019 wurden mehrere Kombinationstherapien mit Checkpointhemmern für das inoperable, fortgeschrittene bzw. metastasierte Nierenzellkarzinom (mRCC) in Europa zugelassen. Es stehen allerdings u. a. noch weitere Effektivitätsnachweise und Langzeitdaten aus.

D

ie Checkpointinhibition hat in den letzten beiden Jahren Einzug in die Therapie des mRCC gehalten. Drei Kombinationstherapien sind bereits für die Erstlinientherapie in der EU zugelassen: — duale Checkpointblockade mit PD1(„programmed cell death protein 1“)-Hemmer Nivolumab plus CTLA4(„cytotoxic T-lymphocyte-associated protein 4“)-Hemmer Ipilimumab; — PD-1-Inhibitor Pembrolizumab kombiniert mit Axitinib, einem Tyrosinkinaseinhibitor (TKI) des VEGFR („vascular endothelial growth factor receptor“);

— PD-L1(„programmed cell death 1 ­ligand 1“)-Inhibitor Avelumab plus Axitinib. Die Zulassung für die Erstlinientherapien basierte auf offenen Phase-III-Studien, in denen die Effektivität der Kombinationen mit der von Sunitinib bei mRCCPatienten verglichen worden war. Darin hatten alle 3 neuen Behandlungsmöglichkeiten einen signifikanten klinischen Vorteil gegenüber der Kontrolltherapie gezeigt: Ein statistisch signifikant verbessertes Gesamtüberleben erreichten Patienten unter Nivolumab plus Ipili-

S3-Leitlinie zum Nierenzellkarzinom aktualisiert Im Rahmen des Leitlinienprogramms Onkologie wurde unter der Federführung der Deutschen Gesellschaft für Urologie und der Deutschen ­Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie die S3-Leitlinie „Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Nierenzellkarzinoms“ aktualisiert und die ­Empfehlungen zur Systemtherapie überarbeitet [www.leitlinienprogramm-­onkologie.de/ leitlinien/nierenzellkarzinom/]. Zur Behandlung des fortgeschrittenen und metastasierten Nierenzellkarzinoms stehen mittlerweile zielgerichtete Therapien bzw. Kombinatationstherapien mit Immuncheckpointinhibitoren und Tyrosinkinaseinhibitoren zur Verfügung. Je nach Behandlungs­ sitation oder Komorbiditäten des Patienten soll die Therapieauswahl individuell getroffen werden, heißt es in einer Mitteilung zur Veröffentlichung der Leitlinie. Nach Therapie­ abschluss sei die Langzeitkontrolle wichtig, da immunvermittelte Nebenwirkungen in allen Organsystemen auftreten können. Weitere Themen werden in den kommenden Jahren im Rahmen eines Living-Guideline-Ansatzes überarbeitet oder ergänzt.  Sandrina Bachmaier

56

mumab und unter Pembrolizumab plus Axitinib im Vergleich zur Sunitinib-K