Sicherer Ausschluss eines postinterventionellen Pneumothorax mittels Lungensonografie

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REPORT


Lungenultraschall

Sicherer Ausschluss eines postinterventionellen Pneumothorax mittels Lungensonografie Fragestellungen: Kann ein Pneumothorax nach interventionel-

ler Bronchoskopie sicher durch eine sonografische Untersuchung des Thorax ausgeschlossen werden? Wann ist der optimale Zeitpunkt für die postinerventionelle Lungensonografie? Gibt es einen Unterschied in der Detektion eines Pneumothorax zwischen Konvex- und Linearschallkopf?

Hintergrund: Pneumothora-

ces sind übliche Komplikationen im Rahmen von bronchoskopischen InterventioEisenmann S, Winantea J, nen. Die RöntgenthoraxunKarpf-Wissel R et al. Thoracic tersuchung ist aufgrund der Ultrasound for Immediate Exclugeringen Sensitivität und sion of Pneumothorax after Spezifität nur mäßig zum Interventional Bronchoscopy. Ausschluss eines PneumoJ Clin Med 2020; https://doi. thorax geeignet [1]. Die Lunorg/10.3390/jcm9051486 gensonografie ist in der Hand des geübten Untersuchers eine sichere und einfache Methode zur Detektion eines Pneumothorax. Sie spielt bisher im klinischen Alltag im postinterventionellen Management nach Bronchoskopie allerdings eine untergeordnete Rolle. Originalie

Patienten und Methoden: An der prospektiven Machbarkeits-

Ergebnisse: In den postinterventionellen Untersuchungen wur-

den vier Pneumothoraces detektiert (zweimal transbronchiale Zangenbiopsie, einmal transbronchiale Kryobiopsie, einmal Ventilimplantation). Fünf weitere Patienten entwickelten einen Pneumothorax nach Ventilimplantation im Verlauf und wurden durch das Studienprotokoll nicht erfasst. In der sonografischen Untersuchung unter Jet-Ventilation wurden zwei Pneu-

Quelle: B ildatlas der Lungensonografie Gebhard Mathis (Hrsg.), SpringerVerlag Berlin Heidelberg 2016; 10.1007/978-3-662-47536-2; Abb. 3.38a,b S. 42

studie an der Ruhrlandklinik Essen nahmen 115 Patienten teil.

Die Patienten erhielten folgende bronchoskopische Interventionen unter Vollnarkose: transbronchiale Zangenbiopsie (36), transbronchiale Kryobiopsie (31), bronchoskopische Lungenvolumenreduktion mittels Ventilen (39) und Spiralen (9). Alle Patienten erhielten zwei Stunden nach der Intervention eine Röntgenthoraxuntersuchung in liegender Position. Die Röntgenbilder wurden von einem Radiologen in Unkenntnis der sonografischen Befunde beurteilt. Eine sonografische Untersuchung der Lunge wurde zu drei unterschiedlichen Zeitpunkten durchgeführt: postprozedural unter JetVentilation, postprozedural spontan atmend und zwei Stunden postinterventionell zusammen mit der Röntgenthoraxuntersuchung. Die Lungensonografien wurden von einem erfahrenen Untersucher bilateral in liegender Position mit jeweils einem Linear(20 MHz) und einem Konvexschallkopf (7,5 MHz) durchgeführt. Ein Pneumothorax galt beim Nachweis von Lungengleiten, BLinien und Lungenpuls als ausgeschlossen.

1  Links: Normalbefund mit Darstellung des Pleuraspalts und Kometenschweifartefakten. Rechts: Pneumothorax mit typischen Zeichen: Fehlendes Lungengleiten, fehlende Darstellung des Pleuraspaltes, grobe Wiederholungsechos, keine Kometenschweifarte