Unzufriedenheitskommunikation Zur Ordnung sozialer Un-Ordnung

Die Kontrolle der eigenen negativen Emotionen ist nicht nur Thema populärer Gesundheitszeitschriften und der „Lebenshilfeliteratur“, sondern es gibt auch ein religiöses und moralisches Tabu, unzufrieden zu sein und dies zum Ausdruck zu bringen. In geschic

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VS RESEARCH

Olga Galanova

Unzufriedenheitskommunikation Zur Ordnung sozialer Un-Ordnung

VS RESEARCH

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar.

Dissertation Technische Universität Dresden, 2010

1. Auflage 2011 Alle Rechte vorbehalten © VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2011 Lektorat: Dorothee Koch | Britta Göhrisch-Radmacher VS Verlag für Sozialwissenschaften ist eine Marke von Springer Fachmedien. Springer Fachmedien ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media. www.vs-verlag.de Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung: KünkelLopka Medienentwicklung, Heidelberg Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Printed in Germany ISBN 978-3-531-17674-1

Vorwort Die Welt ist wohlgeordnet, vernünftig, durchgeistigt und voller Sinn, der große Optimismus darf sich ausbreiten. 1 Arnold Gehlen

Kommunikative Erscheinungen von Unzufriedenheit gehören zum Bereich des Alltäglichen und Selbstverständlichen der deutschen Gesellschaft. Dass Unzufriedenheit als soziales Phänomen gerade im deutschen Kontext untersuchen werden soll, ist keineswegs dadurch zu erklären, dass sie sich hier häufiger als anderswo offenbaren würde. Vielmehr springt der hohe Institutionalisierungsgrad von Unzufriedenheit ins Auge, der sich dank der Stabilität dieser Gesellschaft besser als irgendwo sonst festhalten lässt. Die Tatsache, dass ich mich in Deutschland in der Position des fremden Beobachters befinde, hilft mir, die Selbstverständlichkeit des Phänomens in Frage zu stellen, von seiner scheinbaren Banalität zu abstrahieren und es als Erkenntnisproblem in den Bereich wissenschaftlicher Reflexion hineinzuholen. Das Unzufriedenheitsbild in Deutschland aus der Perspektive eines fremden Beobachters ist also das Untersuchungsobjekt dieser Studie. Mit Blick auf Unzufriedenheit können Störungen des Alltäglichen, Habitualisierten und daher fraglos Hingenommenen untersucht werden, weil solche Störungen im Modus der Unzufriedenheit problematisiert und dadurch sichtbarer werden. Im Vergleich zu anderen Studien, die konkrete technische Störungen oder Kommunikationsstörungen in bestimmten kontextuellen Rahmungen analysieren, hebt diese Arbeit keine bestimmten Probleme hervor und geh