Update zu chirurgisch implantierten Impella-Devices

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REPORT


Herz-, ThoraxGefäßchirurgie

und

Kardiotechnik/EKZ Z Herz- Thorax- Gefäßchir 2020 · 34:315–319 https://doi.org/10.1007/s00398-020-00388-w Eingegangen: 6. Januar 2020 Überarbeitet: 16. März 2020 Angenommen: 17. März 2020 Online publiziert: 22. September 2020 © Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020

A. M. Bernhardt · H. Reichenspurner Universitäres Herz- und Gefäßzentrum, UKE Hamburg, Hamburg, Deutschland

Update zu chirurgisch implantierten Impella-Devices Alternative oder Ergänzung zum „extracorporeal life support“?

Der kardiogene Schock bleibt eine Erkrankung mit einer hohen Letalität bis zu 50 %. Trotz der Fortschritte in der medikamentösen Therapie hat sich in den letzten 20 Jahren wenig an der Überlebensprognose geändert. Die therapeutischen Optionen reichen von positiv-inotroper Therapie über intraaortale Ballonpumpen, venoarterielle extrakorporale Membranoxygenierung (va-ECMO) bis hin zu parakorporalen sowie endovaskulären Kurzzeitherzunterstützungssystemen. Das Spektrum der chirurgisch implantierten Impella-Devices umfasst die Impella LD, die Impella 5.0 (. Abb. 1) und die Impella 5.5. Die Impella LD wird direktaortal übereine Prothese implantiert. Die Impella 5.0 wurde ursprünglich für den femoralen Zugang entwickelt, wird allerdings heutzutage überwiegend axillär inseriert. Die neu entwickelte Impella 5.5 kann ausschließlich in die Axillararterie eingebracht werden. Voraussetzung dafür ist, dass die Maßnahme in einem OP vorgenommen wird. Üblicherweise ist eine Intubationsnarkose notwendig. Obwohl eine perkutane Implantationstechnik der Impella 5.0 beschrieben wurde, ist in den meisten Fällen, auch um eine sichere Hämostase zu erreichen, ein operativer Eingriff erforderlich.

Dieser Beitrag ist eine ergänzte Fassung des Kapitels Bernhardt AM (2020) Die chirurgisch implantierte Impella. In: Boeken U, Assmann A, Klotz S, Born F, Rieth A, Schmid C (Hrsg) Mechanische Unterstützung im akuten Kreislaufversagen. Springer, Berlin, Heidelberg, S. 75–81 [1].

Chirurgische Technik der Impella-5.0-/Impella-5.5Implantation Die Impella wird zumeist axillär implantiert. Für die Implantation sollte die arterielle Blutdruckmessung auf der Gegenseite etabliert werden. Da es durch die Manipulation des Drahts im Endokard zu Irritationen und damit ventrikulären Rhythmusstörungen kommen kann, werden externe Defibrillator-Pads auf dem Brustkorb des Patienten angebracht. Weil die Patienten, insbesondere bei länger bestehender Herzinsuffizienz, auf der linken Seite mit einem implantierbaren Kardioverter/Defibrillator (ICD) oder einem „Cardiac-resynchronization-therapy“(CRT)-System versorgt sind, wird häufig die rechte Seite zur Impella-Implantation gewählt. Die A. axillaris wird dargestellt und mithilfe eines MersileneBands vorsichtig etwas luxiert. Proximal und distal der geplanten Anastomose werden „vessel loops“ um die Arterie geschlungen. Dies ermöglicht nach der Anastomosierung einer 8–10 mm messenden Gefäßprothese in End-zu-SeitTechnik die Kontrolle bei evtl. notwendigen Nachstichen. Diese Vessel loops ve