Vico und Bloch Mythos Geschichte Utopie

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REPORT


Vico und Bloch Mythos Geschichte Utopie Friedemann Haeffner

@ Centaurus Verlag & Media UG 1996

Das Kapitel »Vicos Welttheater - Versuch zu Konstruktion und Ethik in der Neuen Wissenschaft« hat der Freien Universität Berlin, Fachbereich Philosophie und Sozialwissenschaften 11, im Jahr 1995 als Dissertation vorgelegen.

Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Haeffner, Friedemann: Vico und Bloch: Mythos, Geschichte, Utopie / Friedemann Haeffner. Pfaffenweiler : Centaurus-Verl.-Ges., 1996 (Reihe Philosophie; Bd. 20) ISBN 978-3-8255-0082-5 ISBN 978-3-86226-493-3 (eBook) DOI 10.1007/978-3-86226-493-3

NE:GT

ISSN 0177-2783

* D-188

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. © CENTA URUS- Verlagsgesellschaft mit beschränkter Haftung, Pfaffenweiler 1996 Satz: Vorlage des Autors

Vico und Bloch, ein Vorwort

Durch einige Jahre haben mich gleichennaßen die Werke von Ernst Bloch und Giambattista Vico begleitet. Die hier zusammengestellten Arbeiten zu diesen, die erste 1988, die andere 1991/92 geschrieben, entstanden beide aus absichtslos begonnener Lektüre, die mit der Zeit zu einem faszinierten Arbeiten an so gegensätzlichen wie einander ergänzenden Denkweisen geworden ist. In beiden Aufsätzen ging es mir darum, ohne auszuufern, die Autoren auch in venneintlich nebensächlichen Texten selbst sprechen zu lassen, die großen Bezüge im kleinen kenntlich zu machen, sowie diese vergleichend innerhalb ihrer jeweiligen geschichtlichen Bezüge zu betrachten. Beide haben deutlich ihren historischen Ort, den ich in meiner Deutung zu respektieren versuchte. In ihrer Gegensätzlichkeit verbindet Vico und Bloch einmal Beginn und vorläufiges Ende des neuzeitlichen geschichtsphilosophischen Denkens. Beide stellen die Bedeutung der Phantasie gegen eine crude rationalistische Aufklärung und ihre absoluten Konstruktionen heraus. Beide halten sie, wenn auch auf ganz unterschiedliche Weise, an den humanistischen Postitionen fest, daß die Geschichte von und für den Menschen ist. Als Geschichtsdenker vertreten sie allerdings einander opponierende Auffassungen. Offene Geschichte bei Bloch verteidigt Geschichte als Chance und mögliches Gelingen. Vicos Geschichte als Wiederkehr, als ricorso, beschreibt die Determination jeder geschichtlichen Existenz. Vico beruft sich angesichts der rationalistischen Geschichts- und Körperlosigkeit auf archaische Geschichte und Mythos, Bloch angesichts der revolutionären psychischen, physikalischen und sozialen Welt des 20. Jahrhunderts auf Geschichte als Utopie. Vico setzte in früher Antwort gegen den naturwissenschaftlichen Rationalismus die Geschichte Roms und eine Theorie der archaischen Gesellschaften als conditio sine qua non der Zivilisation. Bloch war einer der letzten Verteidiger ei