Vorstellung verschiedener Therapiekonzepte
In diesem Kapitel werden die Prinzipien wichtiger Therapiekonzepte der Dysphagiologie vorgestellt. Der 1. Abschnitt widmet sich der funktionellen Dysphagietherapie (FDT). Dabei handelt es sich um funktions- und problemorientierte Verfahren der Restitution
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Vorstellung verschiedener Therapiekonzepte 9.1
Funktionelle Dysphagietherapie – 216
9.2
Therapie nach Castillo Morales – 217
9.3
Fazio-Orale-Trakt-Therapie (F.O.T.T.) – 219
9.4
Propriozeptive neuromuskuläre Fazilitation – 221
9.5
Neue und experimentelle Therapieansätze – Elektro- und Magnetstimulationen – 222
9.5.1
Allgemeine Vorbemerkungen zu Elektro- und Magnetstimulationen – 223 Pharyngeale Elektrostimulation und Elektrostimulation der Gaumenbögen – 224 Neuromuskuläre Elektrostimulation im Halsbereich – 225 Repetitive transkranielle Magnetstimulation und transkranielle Gleichstromstimulation – 226
9.5.2 9.5.3 9.5.4
Literatur – 227
© Springer-Verlag GmbH Deutschland, ein Teil von Springer Nature 2018 M. Prosiegel, S. Weber, Dysphagie, Praxiswissen Logopädie, https://doi.org/10.1007/978-3-662-56132-4_9
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216
Kapitel 9 · Vorstellung verschiedener Therapiekonzepte
9.1 Funktionelle
Ziele restituierender Verfahren sind: 44Schaffung der neuromuskulären Voraus-
Der Begriff der funktionellen Dysphagietherapie (FDT) wird nur im deutschsprachigen Raum verwendet und wurde von Gudrun Bartolome (München) geprägt. Die FDT ist ein funktions- und problemorientiertes Therapiekonzept, das sich nicht einer bestimmten „Therapieschule“ unterwirft, sondern bevorzugt Methoden anwendet, deren Wirksamkeit im Sinne der„evidence-based medicine“ nachgewiesen wurde oder aufgrund der Pathophysiologie wahrscheinlich ist. Wie alle Bereiche der Neurorehabilitation unterscheidet auch die FDT restituierende, kompensatorische und adaptive Therapieansätze.
44Training bestimmter Teilfunktionen zur
Restitution Restituierende Verfahren werden
Ziel ist, dem Patienten ein aspirationsfreies Schlucken zu ermöglichen, auch wenn physiologische Bewegungen nicht mehr oder nur teilweise wieder herstellbar sind ( 7 Exkurs „Unterscheidung zwischen Swallowing und Non-swallowig exercises“).
Dysphagietherapie
setzung für physiologisches Schlucken,
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eingesetzt, um gestörte Funktionen wiederherzustellen bzw. Restfunktionen soweit wie möglich wieder einzusetzen. Dies geschieht durch ein sensomotorisches Training von Einzelbewegungen und Bewegungsmustern der am Schlucken beteiligten Strukturen: der faziooralen, der laryngealen, velopharyngealen und der respiratorischen Muskulatur. Die Auswahl der Übungen erfolgt in Abhängigkeit von der individuellen Störungssymptomatik. Sind einzelne Bewegungsziele erreicht, werden die Bewegungen in den Schluckablauf integriert.
Vorbereitung auf das Erlernen kompensatorischer Schlucktechniken.
Kompensation Kompensatorischen Methoden
werden während des Schluckens angewendet. Zu ihnen zählen: 44Haltungsänderungen, z. B. Kopfdrehung (7 Abschn. 11.7.4), 44spezielle Schlucktechniken, z. B. supraglottisches bzw. supersupraglottisches Schlucken (7 Abschn. 11.9.3), supraglottische Kipptechnik (7 Abschn. 11.5.4), Mendelsohn-Manöver (7 Abschn. 11.8.5).
Adaption Adaptive Maßnahmen sind externe Hilfen, mit denen man versucht, die Anforderungen an die Schluckfähigkeit zu verringern, indem man die Umwelt
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