Werte Warum man sie braucht, obwohl es sie nicht gibt

Werte sind selbstverständlich. Über sie redet jeder. Und jeder nimmt sie für sich in Anspruch. Häufig für Widersprüchliches: beispielsweise ebenso dafür, sich für Flüchtlinge einzusetzen, wie dafür, sie abzuweisen. Werte scheinen allgegenwärtig und altern

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Werte. Warum

man sie braucht, obwohl es sie nicht gibt

Andreas Urs Sommer

Werte Warum man sie braucht, obwohl es sie nicht gibt

J.B. Metzler Verlag

Andreas Urs Sommer (* 1972) lehrt Philosophie an der Universität Freiburg i. B. und leitet die Forschungsstelle Nietzsche-Kommentar der Heidelberger Akademie der Wissenschaften.        

Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem, säurefreiem und alterungsbeständigem Papier   Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie ; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http ://dnb.d-nb.de abrufbar.   ISBN 978-3-476-02649-1   Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.   © 2016 J. B. Metzler Verlag GmbH, Stuttgart www.metzlerverlag.de [email protected]   Einbandgestaltung : Finken & Bumiller, Stuttgart Typografie und Satz : Tobias Wantzen, Bremen Druck und Bindung : Kösel, Krugzell  

Werte sind also nichts anderes als eine hochmobile Gesichtspunktmenge. Sie gleichen nicht, wie einst die Ideen, den Fixsternen, sondern eher Ballons, deren Hüllen man aufbewahrt, um sie bei Gelegenheit aufzublasen, besonders bei Festlichkeiten. ( Niklas Luhmann : Die Gesellschaft der Gesellschaft. Frankfurt a. M. 1997, Bd. 1, S. 342 )

Das Wort »Rache« ist so schnell gesprochen : fast scheint es, als ob es gar nicht mehr enthalten könne, als eine Begriffsund Empfindungswurzel. Und so bemüht man sich immer noch, dieselbe zu finden : wie unsere Nationalökonomen noch nicht müde geworden sind, im Worte »Werth« eine solche Einheit zu wittern und nach dem ursprünglichen WurzelBegriff des Werthes zu suchen. Als ob nicht alle Worte Taschen wären, in welche bald Diess, bald Jenes, bald Mehreres auf einmal gesteckt worden ist ! ( Friedrich Nietzsche : Der Wanderer und sein Schatten. Chemnitz 1880, S. 34 )

Philosophie ist wie der Biss eines tollwütigen Hundes. ( Logienquelle Ȱ XII, 8 )

Inhalt Vorrede      9 Existenz wird überschätzt. Was ist ein Wert ?      13 Immer mehr. Woher Werte – und wie viele ?      31 Reiz der Vorläufigkeit. Wie ist ein Wert ?      47 Bindungsmächtig, relativierungsmächtig. Worauf beziehen sich Werte ?      71 Zuhause nirgends und überall. Wo und wann sind Werte (im Gebrauch) ?      85 Exkurs(ion) I : Werte und Menschenrechte      101 Instabile Seitenlage. In welcher Position ist ein Wert ?      113 Motivationswunder und Lähmungsgaranten. Was haben Werte ? Was tun sie ?      123 Widerspenstige Opfer gezähmt. Was erleiden Werte ?      143

Exkurs(ion) II : Werte, tagespolitisch      153 Gegen Festschreibungen. Warum Werte ?      163 Nachbemerkung      175

Anmerkungen      177 Personenregister      189 Sachregister      193

8 Inhalt

Vorrede M