Wissensgenerierende onkologische Versorgung schaffen

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REPORT


Interview

Wissensgenerierende onkologische Versorgung schaffen Interview mit Prof. Dr. Olaf Ortmann, Direktor der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universität Regensburg, Caritas-Krankenhaus St. Josef

Die Stakeholder der Onkologie treiben trotz COVID-Krise die Umsetzung der Nationalen Dekade gegen Krebs voran. Prof. Dr. Olaf Ortmann sieht in der wissensgenerierenden onkologischen Versorgung einen wichtigen Baustein für eine flächendeckende hochwertige Krebsmedizin. Dafür setzt er sich unter anderem in der Arbeitsgruppe „Wissen generieren durch Vernetzung von Forschung und Versorgung“ ein. best practice onkologie: Sie sind Direktor der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Universität Regensburg, wie sind Sie zu dieser Fachrichtung gelangt, und was fasziniert Sie daran? O.  Ortmann: Mich hat bereits im Laufe meines Studiums die Frauenheilkunde interessiert. Ich habe meine Doktorarbeit in der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Universität Lübeck gemacht und habe mich dort mit hormo-

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neller Regulation von verschiedenen Regelkreisen beschäftigt. Das hat mich vom wissenschaftlichen Ansatz her zur Frauenheilkunde gebracht. In der Klinik habe ich noch während meines Studiums erfahren, wie vielfältig die Frauenheilkunde ist. Insbesondere ist interessant, dass man sowohl operative als auch konservative Tätigkeiten miteinander verbinden kann und das hat mich dann auch im Laufe meiner beruflichen Tätigkeit zu dem Schwerpunkt der Krebsmedizin gebracht. Es fasziniert mich eigentlich bis heute, dass wir in der gynäkologischen Onkologie mehr einen ganzheitlichen Ansatz haben als vielleicht in anderen Fächern. best practice onkologie: Neben Ihrer Klinik leiten Sie noch das Onkologische Zentrum Regensburg und engagieren sich in vielen medizinischen Fachgesellschaften. Wie bekommen Sie all diese Verantwortlichkeiten unter einen Hut?

O. Ortmann: Man wächst natürlich mit der Zeit in die Aufgaben hinein. Diese alle unter einen Hut zu bekommen, schaffe ich natürlich nicht ganz allein, sondern ich habe Teams aufgebaut, die mir hier im Klinikum der Universität Regensburg und dem Caritas-Krankenhaus St. Josef Kontakte zu vielen Mitarbeitern ermöglichen, die das alles mittragen und gestalten. Als Teamleader bin ich letztendlich auch nur ein Teil des Teams, wobei ich hier und da häufig tonangebend sein muss. Es hängt alles davon ab, wie gut man so ein Team formiert und sich mit ihm zusammen weiterentwickelt. best practice onkologie: Während der Hochphase der COVID-19-Krise mussten besonders die Krebspatienten zurückstecken – wie haben Sie diese Zeit erlebt? O. Ortmann: Das ist in der Tat eine besondere Belastungssituation gewesen. Es sind nicht nur Krebspatienten, die unter

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der COVID-Krise „leiden“ mussten, sondern auch andere Patienten mit elektiven und akuten Erkrankungen, wie zum Beispiel Patienten mit Herzerkrankungen oder neurovaskulären Problemen. Das lag nicht nur an den Einschränkungen, die uns von behördlicher Seite oder von Ministerien auferlegt wurde