Zungenbrennen: Oft folgen Angst und Depressionen

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REPORT


ho-neuro-pathologische Zusammenhänge

Zungenbrennen: Oft folgen Angst und Depressionen Inzidenz von Demenz und Parkinson nicht erhöht

Zungenbrennen zählt zu den idiopathi­ schen chronischen Schmerzerkrankun­ gen. Die Patienten empfinden dauerhaf­ tes Brennen meist an den vorderen zwei Dritteln der Zunge. Die Schleimhaut ist dabei klinisch unauffällig. Die Betroffe­ nen werden allerdings häufig von psych­ iatrischen Störungen geplagt, wobei der Kausalzusammenhang fraglich ist. In früheren Studien ist eine Atrophie peripherer Nerven im Zungenepithel von Patienten mit Zungenbrennen nachgewie­ sen worden. Die Betroffenen weisen oft Schmeckstörungen auf, sodass neuro­ pathische Prozesse als potenzielle Ursache in Betracht gezogen werden. Da auch De­ menz und Parkinson mit neuropathischen Schmerzen einhergehen können, stellt sich auch hier die Frage einer Verbindung. Jong-Yeup Kim, Daejeon, hat zusammen mit Kollegen nach Antworten auf diese Fragen gesucht. Die Untersuchung umfass­

© Kevin Carden / stock.adobe.com

Ist Zungenbrennen mit einer folgenden Diagnose von Angst oder Depression, Demenz oder Parkinson verbunden? Koreanische Forscher untersuchten die psycho-neuro-pathologischen Zusammenhänge.

Patienten mit Zungenbrennen im Hinblick auf Angst- und depressive Störungen gegebenenfalls an Spezialisten überweisen! te 1.758 Teilnehmer, 586 davon litten an Zungenbrennen. Zu Beginn der Studie im Jahr 2002 hatte kein Patient mit Zungen­ brennen eine psychoneurologische Diag­ nose in der Vorgeschichte.

Im untersuchten Zeitraum erreichte die Inzidenz von Depressionen unter den Pa­ tienten mit Zungenbrennen einen Wert von 30,8 je 1.000 Personenjahre. Für Angststörungen betrug die Inzidenz 44,2/1.000. Bei der Demenz kamen die Forscher auf eine Rate von 6,5/1.000 und für Parkinson auf 2,5/1.000. Die Inzidenzen für Depressionen und Ängste lagen für die Probanden der Ver­ gleichsgruppe niedriger, nämlich bei 11,7 bzw. 19,0/1.000. Entsprechend war das Ri­ siko, eine Depression oder eine Angststö­ rung zu entwickeln, für Patienten mit Zungenbrennen 2,8- bzw. 2,4-mal so hoch wie in der Vergleichsgruppe. Für Demenz und Parkinson indessen unterschieden sich die Erkrankungsraten nicht signifi­ kant zwischen den Gruppen. Die Autoren konnten mit ihrer Studie demnach weder einen Zusammenhang von Zungenbrennen mit Demenz noch mit Parkinson belegen, wohl aber eine As­ soziation mit einer künftigen Depressionsoder Angstdiagnose. Robert Bublak https://doi.org/10.1001/jamaoto.2020.0526

Junge Typ-1-Diabetiker

Mehr Suizide durch Ketoazidose? Junge Typ-1-Diabetiker, die wegen einer Ketoazidose in ein Krankenhaus kommen, scheinen ein höheres Risiko für einen Suizid zu haben als Diabetiker ohne Ketoazidose. Ein Klinikaufenthalt aufgrund einer di­ abetischen Ketoazidose könnte mit ei­ nem erhöhten Suizidrisiko assoziiert sein, verglichen mit Typ-1-Diabetikern ohne Ketoazidose. Darauf weist eine Stu­

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die hin, in der Daten aller Franzosen zwischen 18 und 35 Jahren analysiert wurden, die innerhalb eines Jahres we­ gen Typ-1-Dia