72/m mit Miktionsbeschwerden
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Redaktion U. Necknig, Garmisch-Partenkirchen M. S. Michel, Mannheim
72/m mit Miktionsbeschwerden Vorbereitung auf die Facharztprüfung: Fall 5 H. Leyh Abteilung für Urologie & Kinderurologie, Klinikum Garmisch-Partenkirchen, Garmisch-Partenkirchen, Deutschland
Prüfungssimulation Fallschilderung Zu Ihnen in die Ambulanz kommt ein 72-jähriger Mann mit seit ca. 2 Jahren zunehmenden Miktionsbeschwerden. Eine über 3 Monate durchgeführte medikamentöse Behandlung erbrachte keine Änderung seiner Beschwerden. Der Patient wünscht eine möglichst rasche Befundverbesserung.
Prüfungsrelevante Aspekte des Falls – – – – – –
Eigenanamnese, mögliche fallrelevante Begleiterkrankungen, obligate Diagnostik, Therapieoptionen, Nebenwirkungen der Therapie, Prognose.
? Prüfungsfragen – Wie gehen Sie weiter vor? Welche Maßnahmen führen Sie als erstes durch? – Nennen Sie obligate Schritte der weiteren Diagnostik. – Wie werten Sie die Befunde? – Welches sind die wichtigsten Progressionsfaktoren für das benigne Prostatasyndrom (BPS)? – Welche möglichen Komorbiditäten müssen Sie für Ihre Therapieentscheidung berücksichtigen? – Welche Therapieoptionen stehen Ihnen zur Verfügung? – Über welche möglichen Nebenwirkungen der von Ihnen vorgeschlagenen Therapie müssen Sie den Patienten aufklären? – Welche Erfolgsaussichten der Behandlung können Sie dem Patienten in Aussicht stellen?
Der Urologe
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Facharzt-Training D Antworten ? Wie gehen Sie weiter vor? Welche Maßnahmen führen
Sie als erstes durch? Der erste Schritt ist eine ausführliche Miktionsanamnese mit Fragen nach: – Nykturie, – Harnstrahlabschwächung, – verzögertem Miktionsbeginn, – Nachträufeln, – Harninkontinenz, – Makrohämaturie, – Harnwegsinfektionen. Merke. Ein besonderes Augenmerk ist zu legen auf die neurourologische Anamnese (Diabetes mellitus, Parkinson-Krankheit, Apoplex) und die Medikamentenanamnese (Miktionsverschlechterung z. B. auf der Basis einer Detrusorhypokontraktilität durch Psychopharmaka, Anti-Parkinson-Medikamente, Anticholinergika). ? Nennen Sie obligate Schritte der weiteren Diagnostik – Erfassung und Quantifizierung der Symptomatik mit einem standardisierten Fragebogen: Internationaler Prostatasymptomenscore (IPSS). Merke. Ein IPSS von 1–7 kennzeichnet eine milde, 8–19 eine mittlere und 20–35 eine schwere Symptomatik. – Körperliche Untersuchung: j Palpation von Nierenlager und Blasengegend, j DRU (digitale rektale Untersuchung) mit Beurteilung der Prostata hinsichtlich Größe, Konsistenz und Schmerzhaftigkeit. – Laboruntersuchungen: j Urinstatus und Urinsediment zum Ausschluss eines Harnwegsinfekts und einer Hämaturie, j bei Verdacht auf Harnwegsinfekt zusätzlich Anlegen einer Urinkultur, j Blutserum: Kreatinin zur Überprüfung der Nierenfunktion, prostataspezifisches Antigen (PSA) zur Differenzierung von einem Prostatakarzinom.
Abb. 1 8 Uroflowmetrie
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Der Urologe
– Uroflowmetrie: j Bestimmung des mittleren und maximalen Harnflusses (Qmax: Normalwert >15 ml/s), j Bestimmung der Harnflusszeit bei einem Miktionsvolumen >150 ml. – Sonographie: j Abdomensonographie zur
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