Akteure der Globalisierung
Auch wenn die Transnationalen Unternehmen (TNCs) die Globalisierung entscheidend vorantreiben, sind sie keineswegs die einzigen Akteure der Globalisierung. Andere Akteure sind Privatpersonen in ihren unterschiedlichen Funktionen, Länder und Zusammenschlüs
- PDF / 1,027,130 Bytes
- 14 Pages / 476.22 x 680.32 pts Page_size
- 56 Downloads / 481 Views
Akteure der Globalisierung
5.1
Eine Vielzahl globaler Akteure
Auch wenn Unternehmen, hier die Transnationalen Unternehmen (Transnational Corporations, TNCs), die Globalisierung entscheidend vorantreiben, so bedeutet dies keineswegs, dass sie die einzigen Akteure der Globalisierung sind. Akteure sind Privatpersonen in ihren unterschiedlichen Funktionen, Länder und Zusammenschlüsse von Ländern, wie etwa die Europäische Union (EU), Internationale Organisationen, wie der Internationale Währungsfonds (IWF) oder die Welthandelsorganisation (WTO), nationale Organisationen, wie der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) oder politische Stiftungen, wie etwa die Friedrich-Ebert-Stiftung (FES), aber auch Städte oder Regionen versuchen als global player die Chancen der Globalisierung zu nutzen. Auf der anderen Seite sind auch kriminelle Organisationen, wie Mafia-Organisationen, oder Terrornetzwerke, wie Al Qaida, Nutznießer der Globalisierung. Abb. 5.1 gibt einen Überblick über die Akteure der Globalisierung. Privatpersonen, die als Arbeitnehmer in global agierenden Unternehmen beschäftigt sind, erhalten hierdurch Beschäftigungsmöglichkeiten. Andere Arbeitnehmer verlieren durch die Aktivitäten der global player ihre Arbeitsplätze und sind gezwungen – auch grenzüberschreitend – neue Beschäftigungs- oder Einkommensmöglichkeiten zu suchen. Als Konsumenten fragen sie die von den Unternehmen – meist global – produzierten und auf nationalen Märkten angebotenen Produkte nach. Staaten setzen die Rahmenbedingungen nach innen (Steuern, nationale Gesetze, Standortbedingungen) und nach außen durch ihre Außen- oder Außenwirtschaftspolitik, indem sie beispielsweise den Grad der Protektion durch Zölle oder Wechselkurse bestimmen. Dadurch begünstigen (oder behindern) sie Unternehmensaktivitäten und tragen so zur Schaffung (oder Vernichtung) von Arbeitsplätzen bei. Als Mitglieder in Staatenbündnissen oder
© Springer Fachmedien Wiesbaden 2017 E. Koch, Globalisierung: Wirtschaft und Politik, DOI 10.1007/978-3-658-08707-4_5
49
50
5
Akteure der Globalisierung
Abb. 5.1 Globale Akteure: Übersicht © Eckart Koch
internationalen Institutionen, wie beispielsweise den Vereinten Nationen (UN), der Gruppe der 20 (G20) oder dem Internationalen Währungsfonds (IWF), sind sie in der Lage, aktiv auf die Gestaltung der weltweiten Rahmenbedingungen und damit auf die Entwicklung der Globalisierung einzuwirken. In den letzten 10 Jahren wurden unterschiedliche Globalisierungsindizes erstellt, die Staaten nach verschiedenen Kriterien entsprechend ihrer internationalen Vernetzung bewerten. Abb. 5.2 zeigt ein solches Ranking, bei dem verschiedene wirtschaftliche, soziale und politische Indikatoren ermittelt und bewertet wurden. Folgt man diesem Ranking, sind die verhältnismäßig kleinen Länder Irland, die Niederlande und Belgien die am stärksten globalisierten Staaten, während Deutschland auf Platz 27 liegt. Allerdings sind Rankings immer sehr umstritten und auch die Bewertung der Einzelkriterien ist durchaus hinterfragbar. Staatenbündnisse/ Regionalintegrationen: S
Data Loading...