Auswirkungen einer stringenteren IVOM-Behandlungsorganisation auf die Anzahl der Behandlungen und Untersuchungen im Prax

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REPORT


Hintergrund und Fragestellung In den letzten Jahren hat sich die Prognose für die Erkrankungen neovaskuläre altersbedingte Makuladegeneration (nAMD), diabetisches Makulaödem (DMÖ) und Makulaödem durch retinale Venenverschlüsse (RVV) durch die Einführung der intravitrealen operativen Medikamenteneingabe (IVOM) deutlich verbessert. Die Prävalenz der Erblindung durch diese Erkrankungen sinkt stetig [1, 4, 17]. Der Berufsverband deutscher Augenärzte (BVA), die Retinologische Gesellschaft (RG) und die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) empfehlen in den aktuellen Stellungnahmen bei Vorliegen einer choroidalen Neovaskularisation (CNV) oder eines Makulaödems mit fovealer Beteiligung durch RVV oder Diabetes mellitus als Therapie der Wahl die IVOM. Durch diese Therapie können eine Stabilisierung und Visusverbesserung erreicht werden [19]. Die Patienten müssen jedoch über eine lange Zeit konsequent behandelt und kontrolliert werden. Die Verbesserung der Sehkraft der Patienten im klinischen Alltag bleibt jedoch häufig hinter den Ergebnissen kontrollierter Studien zurück [9]. Eine mögliche Erklärung hierfür ist, dass es im klinischen Alltag zu einer erheblichen Unterbehandlung der Patienten kommt. Diese zeigt sich in einer zu geringen

S. Glück1 · U. Brandlhuber1 · R. Gerbutavicius1 · G.-F. Kortüm1 · I. Kortüm1 · R. Navarrete Orozco1 · M. Rakitin1 · M. Strodtbeck1 · K. Kortüm1,2 1 2

Augenarztpraxis Dres. Kortüm, Ludwigsburg, Deutschland Augenklinik, Universität München, München, Deutschland

Auswirkungen einer stringenteren IVOMBehandlungsorganisation auf die Anzahl der Behandlungen und Untersuchungen im Praxisalltag mittleren Anzahl von Injektionen pro Jahr und in einer zu geringen Kontrollund OCT(Optische Kohärenztomografie)-Häufigkeit. Beispielsweise liegt die Anzahl von Injektionen bei der AMD im ersten Behandlungsjahr in Real-LifeStudien bei 4,5 bis 5 Injektionen. In allen kontrollierten Studien beträgt die Anzahl von Injektionen im ersten Behandlungsjahr 7 bis 8 Injektionen. Erst wenn die Patienten mindestens 7 Injektionen im ersten Behandlungsjahr erhielten, profitierten sie durch eine Visusverbesserung von der Therapie [8, 11–13, 22, 23]. Die Ursachen für die geringere Anzahl an Injektionen in Deutschland sind sicherlich vielfältig und u. a. auch in gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen zu vermuten. In dieser Studie soll geprüft werden, ob durch die Einführung einer stringenteren IVOM-Behandlungsorganisation mittels Workflowoptimierung und neuen IT-Systemen im Praxisalltag eine den kontrollierten Studien ähnliche Behandlungsqualität (Anzahl der Injektionen, Nachuntersuchungen und OCTs) erreicht werden kann.

Patienten und Methode Es wurden alle Patienten von 4 Krankenkassen (TK, DAK, Barmer, IKK) konsekutiv erfasst, die im Zeitraum 3. Quartal 2018 bis 4. Quartal 2019 eine IVOMTherapie erhielten und bei denen eine

nAMD, eine Visusbeeinträchtigung aufgrund eines DMÖ oder eine Visusbeeinträchtigung infolge eines RVV diagnostiziert wurde. Insgesamt wurden 156 Patienten (192 disjunkte Augen) in die Studie eingeschlo