Campus aktuell
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ie Gleichstellung, Akzeptanz und Sichtbarkeit von LSBT*I* in der Gesellschaft ist in den vergangenen 20 Jahren vorangeschritten. Wenig Beachtung finden bisher jedoch ältere LSBT*I* (60 Jahre und älter), deren Leben zum Teil durch Ausgrenzung, Denunzierung und Verfolgung geprägt wurde. Der Eintritt in die Pflegebedürftigkeit und Abhängigkeit von heteronormativen Strukturen der Altenhilfe scheint für ältere LSBT*I* mit erneuten Ängsten einherzugehen. Die Sicherstellung der Strukturen zur bedarfsgerechten Versorgung und selbstbestimmten Lebensführung liegt in der Verantwortung der Kommunen. Die Stadt Bielefeld ist bestrebt dieser Aufgabe nach zukommen. Um gezielt handeln können, ist jedoch zunächst eine Bedarfsanalyse unter älteren LSBT*I* notwendig. _ Methodik: Die vorliegende Arbeit stellt Wünsche, Ängste und Bedarfe älterer LSBT*I* in Bielefeld an die Versorgung und gesellschaftliche Teilhabe im Alter heraus. Es wurden sechs Interviews mit älteren LSBT*I* geführt, nach Strauss (1998) kodiert und in Anlehnung an die Auswertungsstrategie nach Schmidt (2010) ausgewertet. _ Ergebnis: Ältere LSBT*I* in Bielefeld bevorzugen, im Alter zu Hause versorgt zu werden. Für pflegerische Handlungen wird die Unterstützung professioneller Pflegekräfte gewünscht. Jedoch bestehen Ängste, durch personelle und finanzielle Engpässe in der Pflege keine ausreichende Versorgung zu erhalten oder durch heteronormativ geprägtePflegekräfte oder Bewohner*innen stationärer Einrichtungen erneut Ausgrenzung zu erfahren. Das Erleben von Gemeinschaft ist den Befragten insgesamt sehr wichtig. Es lassen sich jedoch Vorbehalte hinsichtlich der Chance auf ein tolerantes Miteinander innerhalb der Generation älterer Menschen erkennen. _ Fazit: Schulungen könnten das Bewusstsein von Pflegekräften hinsichtlich sexueller und geschlechtlicher Vielfalt im Alter stärken. Zertifikate für LSBT*I*-freundliche Einrichtun-
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gen und Pflegedienste könnten bei der Auswahl geeigneter Versorgungsstrukturen Orientierungshilfe bieten. Hinsichtlich einer gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe älterer LSBT*I* gilt es, durch Sensibilisierung der älteren Generation heteronormativ geprägte Gesellschaftsstrukturen aufzubrechen. Ein gesellschaftliches Zusatzangebot könnte zum jetzigen Zeitpunkt die Möglichkeit eines geschützten Miteinanders bieten. Mittel- und Langfristiges Ziel aller Akteure muss jedoch sein, eine tolerante Gesamtgesellschaft zu schaffen, welche die Notwendigkeit von Zusatzangeboten überflüssig macht. „Alter(n) und LSBT*I*. Wünsche, Bedarfe und Ängste älterer Lesben, Schwuler, Bisexueller, Trans* und Inter* an die Versorgung und gesellschaftliche Teilhabe im Alter. Eine qualitative Erhebung zur Situation in der Stadt Bielefeld“. Masterarbeit an der Universität Bielefeld. Eingereicht am 15.10.2019; Betreuerin: Prof. Dr. Kerstin Hämel
Mangelernährt? Karin Hubatsch, Tübingen
Laut der General Hospital Study GHoSt 2016 wurden in Deutschland bei 40% der über 65-jährigen Patienten in Allgemeinkrankenhäusern kognitive Störungen festgestellt. Etwa ein Drit
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