Corona ist schlimmer als Wahnsinn!

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REPORT


GESCHICHTEN AUS DER PRAXIS

Was MMW-Leser erleben

Ein äußerst undankbarer blinder Passagier

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Diese Fracht hat Zähne!

Heitere, ärgerliche und oft auch seltsame Erlebnisse prägen den ärztlichen Alltag. Schicken Sie uns Ihre Geschichten an: cornelius.heyer@ springer.com

Anfang der 60er-Jahre war ich als Pflichtassistent in in der chirurgischen Abteilung eines Kreiskrankenhauses am südlichen Thüringer Wald tätig. Eines ­Tages fuhr ein Motorradfahrer zielstrebig auf den für das Rote Kreuz reservierten Parkplatz und stürmte anschließend mit seiner Beifahrerin, die einen Rucksack trug, in die Notaufnahme. Kurzanamnese: Sie waren zum Heidelbeerensammeln in der Rhön gewesen. Auf der Rückfahrt hatte die Frau einen heftigen Stich im Nacken verspürt und sich schnell unwohl gefühlt. Der diensthabende ­Assistenzarzt inspizierte die schmerzende Stelle, ­diagnostizierte einen Wespenstich und leitete die sich daraus ergebenden Maßnahmen ein. Zufällig kam nun aber die äußerst erfahrene Oberärztin hinzu. Sie überprüfte den vermeintlichen Wespenstich, der sich knapp unterhalb der Haargrenze befand – und siehe da: Vom Haar bedeckt fanden sich drei weitere Einstiche. Es handelte sich also um einen Kreuzotterbiss! Alle Augen richteten sich nun bang auf den Rucksack. Und tatsächlich: Nach einigem vorsichtigem

Bewegen kam die Giftschlange darin zum Vorschein! Nun kam Leben in den Raum. Doch ein beherzter Pfleger schnappte sich das Reptil und ließ es in ­einem nahegelegenen Wäldchen frei. Das Bissopfer konnte am nächsten Tag das Krankenhaus bei Wohlbefinden verlassen. 

„Grummel! Ich kroch gerade durchs Heidelbeer-Gestrüpp und wollte bloß den schönen Tag genießen...“

Atemschutz als Spiegel der Identität

© GP232 / Getty Images / iStock

Dr. Rolf Spieß, Lenggries

Die Zusammenhänge sind unübersehbar. Es kam aber noch schlimmer. Früher erWoher kommt wohl die Patientin mit kannte sich sie an den nach unten gezodem rosa Mundschutz mit Herzchen? genen Mundwinkeln, heute an ihrer Mais oui, de Paris! Bella figura machen ­rabenschwarzen Gesichtsmaske: die Deunsere Italiener, das neue Bekleidungs- pressive. Ich glaube, der klebe ich mal ein stück passt modisch zum restlichen Out- paar „fröhliche Prilblumen“ aus den fit und sogar zur Sonnenbrille. 1970er-Jahren drauf. Der „Emo“ hatte ­einen Totenkopf drauf. Ich glaube, es entwickelt sich gerade ein Der Fußballfan erschien mit der Darm- neuer Modetrend: Sage mir, welche Masstädter Lilie seines Vereins. Der mit den ke du trägst und ich sage dir, wie du drauf kleinen Karos, den ich nebenbei fragte, bist. Und dann erwischte es auch mich: welche Unterhose er denn da umge- „Frau Dr. He-hess, ich habe sie erkaschneidert hätte, empörte sich, der Stoff hannt!“, rief mir eine junge Patientin im sei aus einem alten Oberhemd geschnei- Vorbeifahren vom Fahrrad zu. dert. Echt kleinkariert!  Dr. Luise Hess, Darmstadt

Beweis erbracht Corona ist schlimmer als Wahnsinn! Eine Patientin, die wegen einer Gehbehinderung an zwei Krücken