COVID-19: neurologische Manifestationen
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Umut Yilmaz1 · Philipp M. Lepper2 · Wolfgang Reith1 1
Klinik für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg-Saar, Deutschland 2 Klinik für Innere Medizin V – Pneumologie, Allergologie und Intensivmedizin, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg-Saar, Deutschland
COVID-19: neurologische Manifestationen Was wir bisher wissen
Hintergrund SARS-CoV-2 ist ein RNA-Virus, das eine Erkrankung hervorruft, die COVID19 genannt wurde. Im Jahr 2020 verursachte die rasche Ausbreitung von COVID-19 mit vergleichsweise hoher Letalität eine beispiellose globale Krise. Neben der pulmonalen Symptomatik wird im Verlauf in zahlreichen Fallberichten und Fallserien immer häufiger auch von neurologischer Symptomatik und vaskulärer Beteiligung berichtet. So wurde in einer ersten Studie mit 214 COVID-19Patienten aus Wuhan eine neurologische Beteiligung in 36,4 % der Fälle beschrieben [1]. In einer europäischen Studie mit 417 Patienten zeigten sich Störungen des Geruchs- oder Geschmackssinnes in über 85 % der Fälle [2]. Es gibt erste Fallberichte über mit SARS-CoV2-assozierte Meningoenzephalitiden [3] und Guillain-Barré-Syndrome [4]. Eine erste radiologische Studie an 27 Patienten mit neurologischer Symptomatik zeigte kürzlich MR-tomographische Auffälligkeiten in 44 % der Fälle [5]. Über diese Berichte hinaus wird über eine erhöhte Thromboseneigung und auch über möglicherweise assoziierte Vaskulitiden berichtet. Eine systematische prospektive Erhebung der mit einer SARS-CoV-2Infektion einhergehenden neuroradiologischen Befunde fehlt allerdings noch.
Beschriebene Symptome Relativ früh nach Beginn der globalen SARS-CoV-2-Pandemie begannen
die Berichte über neurologische Komplikationen bei infizierten Patienten. In einer ersten Studie aus drei Krankenhäusern in Wuhan mit 214 Patienten zeigten 36 % der Patienten neurologische Auffälligkeiten [1]. Neben Symptomen des Zentralnervensystems (ZNS), die in 25 % der Fälle beschrieben wurden, waren dies Auffälligkeiten des peripheren Nervensystems und muskuloskeletale Auffälligkeiten. Bei den ZNS-Symptomen handelte es sich dabei größtenteils um unspezifische Symptome wie Schwindel (17 %) und Kopfschmerzen (13 %). Von Bewusstseinsstörungen wurde in 7,5 % der Fälle berichtet und von zerebrovaskulären Komplikationen in 3 %. In jeweils 0,5 % der Fälle traten Ataxien und Krampfanfälle auf. Patienten mit einem schweren pulmonalen Verlauf der Infektion hatten mit 31 % auch eine höhere Rate an ZNS-Symptomen als die leichter betroffenen Patienten mit 21 %. Signifikant war dieser Unterschied aber nur für Bewusstseinsstörungen (15 % gegen 2 %) und akute zerebrovaskuläre Komplikationen (5,7 % gegen 0,8 %). Die schwer betroffenen Patienten waren allerdings auch älter und hatten eine höhere Rate an Vorerkrankungen wie arterielle Hypertonie, Diabetes mellitus, Tumorleiden, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Nierenerkrankungen. Eine gemeinsame Studie aus 8 Krankenhäusern in Istanbul berichtet über neurologische Symptome bei 21 % von 235 intensivmedizinisch betreuten COVID
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