Das Dokumentationszentrum schwerer Hautreaktionen

Zu den sogenannten »schweren Hautreaktionen« gehören im Besonderen das Stevens-Johnson-Syndrom (SJS) und die toxisch epidermale Nekrolyse (TEN), aber auch das generalisierte bullöse fixe Arzneiexanthem (»generalized bullous fixed drug eruption«; GBFDE). R

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REPORT


Das Dokumentationszentrum schwerer Hautreaktionen Maja Mockenhaupt

37.1

Einleitung

37.2

Historie

37.3

Aktuelle Projekte

37.4

Methodisches Vorgehen

37.5

Datensicherheit und Ethikvotum

37.6

Vollständigkeit der Erfassung und Inzidenz der Erkrankungen – 408

37.7

Demografische Daten

37.7.1 37.7.2 37.7.3 37.7.4

SJS/TEN – 408 GBFDE – 409 AGEP – 409 DRESS – 410

37.8

Ätiologische Faktoren

37.8.1 37.8.2 37.8.3 37.8.4

SJS/TEN – 410 GBFDE – 412 AGEP – 412 DRESS – 413

37.9

Genetische Faktoren bei SJS/TEN

37.10

Praktische Aspekte von Fallmeldung und Fallerfassung

37.10.1

Frühzeitige Meldung über den Verdacht einer schweren Hautreaktion – 414 Besuch durch einen dZh-Mitarbeiter – 414 Weitere Zusammenarbeit – 414 Kontaktdaten – 414

37.10.2 37.10.3 37.10.4

Literatur

– 404

– 404 – 404 – 405 – 407

– 408

– 410

– 413

– 415

M. Lehnhardt et al. (Hrsg.), Verbrennungschirurgie, DOI 10.1007/978-3-642-54444-6_37, © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2016

– 414

37

404

Kapitel 37 · Das Dokumentationszentrum schwerer Hautreaktionen

37.1

Einleitung

Unter dem Begriff »schwere Hautreaktionen« werden bestimmte, oftmals durch Arzneimittel induzierte und mit Blasenbildung einhergehende akut auftretende Hauterkrankungen zusammengefasst. Im Besonderen gehören hierzu das Stevens-Johnson-Syndrom (SJS) und die toxisch epidermale Nekrolyse (TEN). Das generalisierte bullöse fixe Arzneiexanthem (»generalized bullous fixed drug eruption«; GBFDE) wird ebenfalls hierzu gerechnet, ebenso in den letzten Jahren die nicht bullösen Reaktionsformen wie akute generalisierte exanthematische Pustulose (AGEP) und Hypersensitivitätssyndrom, heute auch als »drug reaction with eosinophilia and systemic symptoms« (DRESS) bezeichnet. All diese Reaktionen treten sehr selten und plötzlich auf und können potenziell lebensbedrohlich sein. Aufgrund ihrer Seltenheit sehen viele Ärzte diese Erkrankungen kaum oder nicht sehr häufig während ihrer beruflichen Tätigkeit. Dadurch wird die Diagnosestellung erschwert und es entsteht oftmals große Unsicherheit aufgrund des variablen klinischen Bildes, aber auch hinsichtlich der notwendigen diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen. Um mehr über solch seltene Erkrankungen zu erfahren, ist es hilfreich, diese Erkrankungsfälle zentral zu erfassen, den klinischen Verlauf zu dokumentieren und mögliche Risikofaktoren finden.

37.2

37

Historie

Bereits in den 1980er Jahren wurden in Frankreich und Deutschland zwei krankenhausbasierte retrospektive Studien zur epidemiologischen Untersuchung von SJS und TEN über einen Zeitraum von 5 Jahren durchgeführt (Roujeau 1990; Schöpf 1991). Zwar konnten durch diese Studien erstmals Daten zur Häufigkeit und zu möglichen Risikofaktoren von SJS und TEN gewonnen werden, doch brachte der retrospektive Ansatz einige Probleme mit sich, die v. a. die Fallbewertung anhand von nicht-standardisierten Krankenakten betraf. In der Folge wurde dann im Jahr 1990 in der Bundesrepublik Deutschland das »Dokumentationszentrum schwerer Hautreaktionen« (dZh) mit Hilfe einer Anschubfina