Das oligometastasierte Prostatakarzinom: lokale Therapie
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nja Sprave1,5 · Markus Grabbert2 · Christian Gratzke2 · Juri Ruf3 · Fabian Bamberg4 · Anca-L. Grosu1,5 1
Klinik für Strahlenheilkunde, Universitätsklinikum Freiburg, Medizinische Fakultät, Albert-LudwigsUniversität Freiburg, Freiburg, Deutschland 2 Urologische Klinik, Universitätsklinikum Freiburg, Medizinische Fakultät, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Freiburg, Deutschland 3 Klinik für Nuklearmedizin, Universitätsklinikum Freiburg, Medizinische Fakultät, Albert-LudwigsUniversität Freiburg, Freiburg, Deutschland 4
Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum Freiburg, Medizinische Fakultät, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Freiburg, Deutschland 5 Partnerstandort Freiburg, Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) Heidelberg, Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK), Freiburg, Deutschland
Das oligometastasierte Prostatakarzinom: lokale Therapie Hintergrund Die Existenz eines klinisch signifikanten oligometastasierten Zustands während der mehrstufigen Tumorprogression wurde bereits 1995 von Hellman und Weichselbaum hypothetisch abgeleitet [25]. Diese Theorie stütze sich auf die Beobachtung, dass viele Tumoren während ihres Wachstums Zwischenzustände mit begrenzter Metastasierungsfähigkeit aufweisen, in denen ihre Ausbreitung in begrenzter Anzahl auf bestimmte Organe beschränkt sein kann [25]. Es scheint ein Unterschied zwischen einer „echten“ Oligometastasierung bei Tumoren mit limitierter Metastasierungskapazität und denen mit fortgeschrittener Progression zu geben [68]. Die allgemein anerkannte Hypothese, dass jede Metastase von einer einzigen Tumorzelle stammt, wurde durch Erkenntnis der häufigen Entwicklung neuer Metastasen aus bereits bestehenden bei androgensupprimierten Prostatakarzinomen erweitert [21]. Die Überlegungen zu diesen Theorien stützen die Rationale einer Eradikation der Tumormasse im Stadium der Frühmetastasierung/Oligometastasierung [21]. Eine operative oder radio-/onkologische Entfernung von Metastasen ist komplikationsarm und kann mit einer langfristigen krankheitsfreien Periode
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Der Onkologe 9 · 2020
verbunden sein [3]. Die kurative ablative Lokalbehandlung sollte sich jedoch möglichst auf die Patienten mit akkurat diagnostizierten Oligometastasen beschränken [39, 67]. Eine entscheidende Frage ist insbesondere die Prävalenz der Oligometastasierung nach einer kurativen Primärtherapie. Die verbesserten sensitiven bildgebenden Verfahren wie die PSMAPET-CT und die Serumbestimmung von PSA erlauben eine Frühdiagnose von Oligometastasierung bzw. eines biochemischen Rezidivs in dieser Population [31, 34, 35]. Weitere potenzielle Biomarker, wie z. B. die Mikro-RNASignatur, wurden beschrieben [13]. Überraschenderweise wiesen nahezu 75 % Rezidive nach Primärtherapie eine geringe Tumorlast mit ≤3 Metastasen und somit eine bessere Prognose auf [10, 49]. Das Lymphknotenrezidiv scheint die häufigste Lokalisation zu sein [10]. In der Abhängigkeit von der Lokalisation können sowohl eine operative Lymphknotenentfernung als auch eine lokale Bestrah
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