Demenzrisiko durch PPI?

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REPORT


homas B. Brunner Klinik für Strahlentherapie, Universitätsklinikum Magdeburg E-Mail: [email protected]

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noch nicht verallgemeinert werden können, weil Patienten mit HCC auf dem Boden einer HCV ausgeschlossen waren, kann diese Studie dazu beitragen, den Wert der Radiotherapie bei der B ­ ehandlung von Patienten mit HCC mit Evidenz zu belegen. Auch in Europa sollten in Zukunft radiotherapeutische ­Behandlungsansätze bei Patienten mit HCC vermehrt in Studien getestet und in praxi eingesetzt werden.

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journal club

Prof. Dr. med. Roland S. Croner Universitätsklinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Transplantationschirurgie, Universitätsklinikum Magdeburg E-Mail: [email protected]

Magensäureassoziierte Erkrankungen

Demenzrisiko durch PPI? Fragestellung: Besteht ein Zusammenhang zwischen der Verwendung von Protonenpumpeninhibitoren (PPI) und der Entwicklung einer Demenz?

Hintergrund: Seit Ende der 1980er-Jahre stehen uns mit der Arz-

neimittelgruppe der PPI exzellente Präparate zur Verfügung, um magensäureassoziierte Erkrankungen wie die Refluxkrankheit, das Ulcus ventriculi, das Ulcus duodeni und das Zollinger Ellison-Syndrom zu behandeln, die Helicobacter pylori(H. p.)-Eradikation zu unterstützen und den Magen vor schädigenden Medikamenten (Steroide, nicht steroidale Antirheumatika, NSAR) zu schützen. Während in manchen Situationen die kurzfristige Behandlung ausreichend ist, erfordern andere Indikationen eine langfristige oder sogar dauerhafte Einnahme. Vor allem bei der höhergradigen Refluxkrankheit und dem Magenschutz sind solche dauerhaften Einnahmen oftmals erforderlich und klinisch wirksam. Gerade bei diesen langfristigen Verordnungen sind Bedenken zur inadäquaten langfristigen Verordnung, nicht Beendigung bei Wegfall des Verordnungsgrunds und langfristigen Sicherheit, Gedanken und Sorgen, mit denen wir im klinischen Alltag aus allen Richtungen regelmäßig konfrontiert werden. Nebenwirkungen sind bei der Einnahme von PPI häufig, Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Obstipation, Diarrhö, Blähungen, Übelkeit und Erbrechen werden von mehr als Cooksey R, Kennedy J, Dennis 10 % der Patienten berichtet. MS et al. Proton pump inhibiVerschiedenste Risiken der tors and dementia risk: evidence langfristigen Einnahme von from a cohort study using linked PPI wie Krebsrisiko, interstiroutinely collected national tielle Nephritis, Osteoporohealth data in Wales, UK. PLoS se/Fraktur, kardiovaskuläre One, 2020 Sep 18;15(9):e0237676 Risiken, Hypomagnesiämie

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GASTRO-NEWS  2020; 07 (6)

und Demenz sind hingegen durch zumeist epidemiologische Studien schwach oder kaum belegt, werden aber in der Fachund Laienpresse wiederholt aufgegriffen und führen zu großer

T1 Angepasste Hazard Ratio für die Entwicklung einer Demenz bei

Einnahme eines Protonenpumpeninhibitors (PPI) im Vergleich zu einer Kontrollpopulation unter Verwendung einer retrospektiven Kohorte Protonenpumpeninhibitor (PPI) Adjustiert für Alter Raucher Body Mass Index (BMI) Diabetes Kardi