Depression: Erhaltungstherapie verhindert Rezidiv

  • PDF / 483,536 Bytes
  • 1 Pages / 595.276 x 841.89 pts (A4) Page_size
  • 8 Downloads / 189 Views

DOWNLOAD

REPORT


Reynolds C .F. et al. Maintenance Treatment of Major Depression in Old Age; NEJM 2006; 354:1130–1138

01 Depression: Erhaltungstherapie verhindert Rezidiv

Fragestellung:

Wie effektiv sind eine Erhaltungstherapie mit Paroxetin und eine Psychotherapie in der Verhinderung eines Rezidivs bei über 70-jährigen Patienten mit einer Major Depression? Hintergrund:

Ältere Patienten mit einer Major Depression, einschließlich derer, die eine erste Episode erleben, haben ein hohes Risiko für den Rückfall in eine Depres­ sion, Behinderung und Tod.

als das der Patienten, die Paroxetin ­erhalten hatten. Die Anzahl der Needed-to-treat-Patienten mit Paroxetin, um einen Rückfall zu verhindern, betrug vier (95%CI, 2,3 bis 10,9). Für Patienten mit geringeren Komorbiditäten (z. B. Hypertension oder kardiale Erkrankung) war der Benefit von Paroxetin größer (p = 0,03 für die Interaktion zwischen der Paroxetin-Behandlung und Baseline-Schweregrad der medi­ zinischen Krankheit). Schlussfolgerung:

Methodik:

Patienten, die 70 Jahre oder älter waren und an einer Depression litten (55% von ihnen hatten ihre erste Episode), wurden einer randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Studie zugeteilt. Von den Patienten, die auf die Behandlung mit Paroxetin und Psychotherapie einen Response gezeigt hatten, wurden 116 randomisiert ei­nem von vier Erhaltungstherapieprogrammen (entweder Paroxetin oder­ Placebo kombiniert mit entweder monatlichen interpersonellen Psychotherapie oder klinischen ManagementSitzung) für zwei Jahre oder bis zum Wiederauftreten einer Major Depression zuge­teilt. Die klinischen Management-Sitzungen wurden von jenen Krankenschwestern, Sozialarbeitern und Psychologen durchgeführt, die auch die Psychotherapie leiteten. Ergebnisse:

Rückfälle in eine Major Depression ­er­eigneten sich innerhalb von zwei­ Jahren bei 35 Prozent der Patienten, die Paro­xetin und Psychotherapie erhalten hatten, bei 37 Prozent der Patienten, die Paroxetin und klinische ­Management-Sitzungen erhalten hatten, bei 68 Prozent der Probanden unter Placebo und Psychotherapie und bei 58 Prozent derer unter Placebo und klinischen Management-Sitzun­gen (p = 0,02). Nach Anpassung für den ­Effekt der Psychotherapie war das relative Risiko eines Rückfalls unter Placebo 2,4-mal höher (95%CI, 1,4 bis 4,2)

22

focus neurogeriatrie

Patienten mit Major Depression, die einen ­Response auf die initiale Behandlung mit Paroxetin und Psychotherapie zeigten, hatten eine geringere Wahrscheinlichkeit, ein Rezidiv zu erleiden, wenn sie eine zweijährige Erhaltungstherapie mit Paroxetin erhielten. Eine monatliche Psychotherapie verhinderte den Rückfall in eine Depression nicht.

 Kommentar

ohne begleitende Erhaltungsmedikation wirksam war. Allerdings waren die Patienten in der hier beschriebenen Studie durchschnittlich zehn Jahre älter und wiesen außerdem eine höhere kognitive Beeinträchtigung und höhere körperliche Komorbidität auf. Darüber hinaus wurden hier die Psychotherapien von denselben Therapeuten (darunter auch Krankenschwestern) durchgeführt wie die 30-mi