Erhaltungstherapie mit einer Budesonid-Schmelztablette
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Interessanterweise unterscheidet sich das Mortalitätsrisiko zwischen NAFLD-Patienten mit und ohne ACLF nicht. Dies hätte von den Autoren diskutiert werden sollen. Spielt die Dekompensation also eventuell keine Rolle für das Outcome der Patienten, sondern wirklich „nur“ das Alter beziehungsweise die Komorbiditäten? Oder gibt es vielleicht individuelle ACLFScore-Bestandteile, die einen Einfluss auf die Mortalität haben (z. B. Nierenversagen, HE?), während andere Faktoren in den Hintergrund treten (Bilirubin, INR)? Zu kritisieren ist ein wenig die gewählte Willkür zwischen Cutoffs (oft vor oder nach 2014, manchmal aber auch 2017), das wirft bei solchen rein statistischen Arbeiten die Frage auf, ob die Cutoffs jeweils für die gewünschten Aussagen gewählt wurden. Hierbei wäre auch ein Satz hilfreich gewesen, der kurz erklärt, warum die EASL-Clif- anstelle der APAS-Kriterien oder die des North American consortium for the study of end-stage liver disease (NACSELD) angewandt wurden [2]. Wenn auch berechtigt, aber doch relativ schwach ist die Schlussfolgerung des Ganzen: Ja, wir brauchen mehr Organspender, aber dies ist für die kommenden Jahre nicht realistisch, daher müssen wir vor allem NAFLD-Patienten intensiv davor bewahren, überhaupt gelistet zu werden. Die hierbei angeführten Vorschläge sind alle mehr oder weniger um stritten (z. B. Vitamin E) oder bisher nicht zugelassen (z. B. Belapectin [3]).
Literatur 1. Estes C et al. Hepatology (Baltimore, Md.) 2018;67(1):123–33 2. Bajaj JS et al. Hepatology (Baltimore, Md.) 2014;60(1):250–6 3. Chalasani N et al. Gastroenterology 2020;158(5):1334–45.e5
Aline Gottlieb, MD PhD Postdoctoral Fellow JHPDA Secretary Johns Hopkins, School of Medicine Department of Physiology 725 N. Wolfe Street, Baltimore, MD 21205 E-Mail: [email protected]
Prof. Dr. med. Ali Canbay Ruhr-Universität Bochum Direktor der Medizinischen Klinik Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum GmbH In der Schornau 23–25, 44892 Bochum E-Mail: [email protected]
Eosinophile Ösophagitis
Erhaltungstherapie mit einer Budesonid-Schmelztablette Fragestellung: Erlaubt eine neue Darreichungsform von Bude-
sonid als Schmelztablette auch langfristig eine praktikable wirksame Therapie der eosinophilen Ösophagitis (EoE) mit hoher klinischer und histologischer Remissionsrate?
Hintergrund: Die Inzidenz und Prävalenz der EoE hat in den letz-
ten zwei Jahrzehnten deutlich zugenommen. Die chronische Erkrankung ist derzeit die häufigste Ursache einer Dysphagie und einer Bolusimpaktierung. Die Wirksamkeit topischer Steroide wie Budesonid oder Fluticason konnte in mehreren Studien gezeigt werden, allerdings erweist sich die Applikation als schwierig, die Compliance ist schlecht und Rezidive sind häufig. Langfristig kann die eosinophile Entzündung zur Fibrosierung der Ösophagusschleimhaut und Ausbildung von Strikturen führen. Eine remissionserhaltende Dauertherapie ist daher erforderlich. Straumann A, Lucendo AJ et al. Budesonide orodispersible tablets maintain remission in a randomized, placebo-controlled
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