Der weibliche Wechsel, ein Tsunami
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Der weibliche Wechsel, ein Tsunami Aufmerksamkeit soll Hemmschwelle senken und Lebensqualität heben. Bluthochdruck, erhöhter Cholesterinspiegel, psychische Veränderungen aber auch Autoimmunerkrankungen können eine Folge der hormonellen Umstellung der Frau in der Menopause sein. „Das sollte die moderne Medizin berücksichtigen“, fordert der Hormonspezialist und Gynäkologe Prof. Dr. Johannes Huber. Die Rolle des Apothekers in dieser interdisziplinären Kooperation wurde heuer am Tag der Apotheke am 8. Oktober in Österreich unter dem Leitthema „Mit Frauenpower durch den Wechsel“ unterstrichen. „Vielen Frauen geht es in der Lebensmitte nicht gut, weil das weibliche Geschlecht einen Tsunami erzeugt, der durch die hormonelle Veränderung entsteht“, konstatierte Huber anlässlich der Präsentation des Apotheken-Schwerpunkts. Eine Reihe von Gesundheitsproblemen und Befindlichkeitsstörungen, die plötzlich auftreten, können durch das aus dem Gleichgewicht geratene Hormonsystem verursacht sein. Daher gelte es zunächst abzuklären, ob und wenn ja welches Hormon die Frau benötigt, sind es hier doch drei Systeme, die sich gegenseitig beeinflussen: Östrogen, Gestagen und Testosteron.
Individualisierung je nach Beschwerden Die Individualisierung der Behandlung verläuft über die stufenförmige Prüfung
der Wirksamkeit, die bei leichten Beschwerden mit pflanzlichen Substanzen und einer Anpassung des Lebensstils beginnen kann. Bei hohem Leidensdruck ist eine entsprechend unter ärztlicher Kontrolle durchgeführte Hormontherapie sinnvoll. „Jedoch“, so Huber, „sollte die Therapie spätestens zwei Jahre nach der Menopause begonnen werden, niedrig dosiert und von möglichst kurzer Dauer sein.“ Wissenschaftliche Studien über ein erhöhtes Krebsrisiko durch Hormontherapien seien jedenfalls differenziert zu sehen. „Wichtig ist“, so Prof. Dr. Ludwig Wildt, Direktor der Univ.-Klinik für gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin der Medizinischen Universität Innsbruck, “dass die Therapie mit physiologischer – niedriger – Dosierung angepasst an die Situation der Frau vorzunehmen ist. Ein Gestagenzusatz ist bei nicht hysterektomierten Frauen nach wie vor notwendig.“
Reiche Auswahl an pflanzlichen Heilmitteln Aus dem Bereich der pflanzlichen Heilmittel und Mikronährstoffe stehen eine ganze Reihe an Möglichkeiten zur Auswahl, die bei den unterschiedlichen Menopause-Beschwerden zum Einsatz kommen können in Form von Tees, Arzneimitteln oder Nahrungsergänzungsmitteln. Als wichtigste Pflanzen nannte die Apothekerin Mag. Irinia Schwabegger-
Wager Soja, Rotklee, Schafgarbe, Mönchspfeffer, Yamswurzel, Traubensilberkerze, Nachtkerze, Rosenwurz, Hopfen, Salbei und Johanniskraut. Am besten, so Schwabegger-Wager, sind Kombinationen einzelner Komponenten wirksam. Das österreichische Heilpflanzenregister kennt 180 Heilpflanzen, die der Frauenmedizin zugeordnet werden. Hier sei wichtig, die Symptomatik zu gewichten. So ist auch auf dem Gebiet der Heilpflanzen die Individualisierung ein großes Thema – und der Apotheker und besonders die Apothekerin
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