Die Bedeutung der plastischen Chirurgie in der Onkologie
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S. Langer · N. Spindler · E. Aydogan · L. H. Kohler Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plastische Chirurgie, Bereich Plastische, ästhetische und spezielle Handchirurgie, Universitätsklinikum Leipzig, Leipzig, Deutschland
Die Bedeutung der plastischen Chirurgie in der Onkologie Das Fachgebiet der plastisch-rekonstruktiven Chirurgie hat sich über viele Jahre als interdisziplinärer Partner in der Behandlung onkologischer Patient(inn)en etabliert. Rekonstruktive Operationstechniken, insbesondere die mikrochirurgischen Techniken der freien Gewebetransplantate, sind die Spezialwerkzeuge der plastischen Chirurgie, um einen anspruchsvollen Versorgungsauftrag adäquat erfüllen zu können [1]. Die historisch zunächst aus der Unfallmedizin und der Verbrennungsbehandlung entwickelten Therapiekonzepte der Defektdeckung mit Knochenund Weichteiltransplantaten wurden über die Jahrzehnte in die onkologische Chirurgie übersetzt, sodass sich die plastische Chirurgie heute in zertifizierten onkologischen Zentren zielführend einbringt. Fünf spezielle Versorgungsaufträge der plastisch-rekonstruktiven Chirurgie mit dem Fokus auf onkologisch erkrankte Menschen werden hier vorgestellt.
Extremitätenerhalt: Arbeit in einem interdisziplinären Sarkomboard Bei der Behandlung maligner Weichgewebetumoren ist die chirurgische R0-Resektion weiterhin essenzieller Bestandteil in der Therapie, auch zur Reduktion loZ
Autor Univ.-Prof. Dr. med. S. Langer Universitätsklinikum Leipzig, Leipzig
koregionärer Rezidive. Liposarkome und Leiomyosarkome sind die häufigsten histologischen Subtypen, die einer rekonstruktiven Chirurgie zugeführt werden [3]. Allerdings sind die meisten der operierten Läsionen bei ihrer Diagnose nicht klein [2] und liegen meist subfaszial [4]. Die Kenntnis der plastisch-chirurgischen Techniken helfen dem ganzen Behandlerteam, die R0-Resektion anzustreben. Die Operationen erfolgen im Zusammenschluss mit den Teams der Orthopädie/Unfallchirurgie sowie Allgemein- und Viszeralchirurgie und häufig nach Durchführung einer neoadjuvanten Therapie durch die Kolleg(inn)en der Onkologie und/oder Strahlentherapie. Das Ziel der interdisziplinären Therapie ist der Extremitätenerhalt und die onkologische Sicherheit und damit auch der Erhalt von Lebensqualität. Das zu resezierende Gewebe von Extremitätentumoren umfasst hierbei neben Haut, subkutanem Fettgewebe, Fasziengewebe und Muskulatur auch Sehnen, Blutgefäße und teilweise Nerven, deren Integration in das Resektat häufig anspruchsvoll ist und mikrochirurgischer Expertise bedarf. Die interdisziplinären Ideen, die daraus resultierenden Gewebedefekte zu rekonstruieren, sind das Spezialgebiet der plastischen Chirurgie. Insbesondere mikrochirurgische Gewebetransplantate im Sinne freier Lappenplastiken kommen hier zum Einsatz. Diese Techniken erlauben die Tumorresektion mit dem geforderten Sicherheitsabstand und eine zügige adjuvante Therapie im Sinne einer Nachbestrahlung sowie die Gabe systemischer, medikamentöser Tumortherapeutika. Die durchbluteten, mikrochirurgisch angeschlossenen Lappentrans
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