Bildgebung in der Onkologie

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Ines Maric · Ken Herrmann · Wolfgang P. Fendler · Christoph Rischpler · Patrick Sandach Klinik für Nuklearmedizin, Universitätsklinikum Essen, Essen, Deutschland

Bildgebung in der Onkologie Neue Entwicklungen in der Theranostik Theranostik Das Wort „Theranostik“ wird aus den Begriffen „Therapie“ und „Diagnostik“ gebildet und bedeutet die Kombination aus beidem mit dem Ziel einer therapieführenden Diagnostik und einer patientenspezifischen Therapie. Diese Kombination bietet das Potenzial, die Tumorerkrankungen nicht nur frühzeitig zu lokalisieren und deren Ausdehnung zu bestimmen, sondern möglichst auch gezielt und mit einer vorab quantifizierbaren Erfolgsaussicht therapieren zu können. Die durch die im klinischen Alltag zunehmend eingesetzte molekulare Bildgebung gesammelten Informationen sind also nicht nur für die initiale Diagnostik und (Re-)Staging-Untersuchungen, sondern auch für die Planung von Therapien und die genaue Dokumentation eines Behandlungserfolgs nutzbar. Allen Verfahren der Nuklearmedizin liegt das Tracer-Prinzip zugrunde. Durch die Bindung der Tracer an möglichst spezifische Zielstrukturen sind eine funktionelle Bildgebung und Darstellung der Zell- oder Stoffwechselprozesse möglich, wobei die in geringen Mengen verwendeten Tracer in der Regel keinen relevanten Einfluss auf den Stoffwechsel haben. Hierzu werden Radiopharmaka genutzt – radioaktiv markierte Liganden, die unter anderem an die Tumorzellen, basierend auf dem Schlüssel-SchlossZ

Autor Ines Maric Universitätsklinikum Essen, Essen

Prinzip (. Abb. 1), binden und nach Bedarf entweder mit einem diagnostischen oder einem therapeutisch wirksamen Strahler markiert werden können. Dies ermöglicht durch spezielle Kamerasysteme eine hochspezifische Bildgebung bzw. eine interne, zielgerichtete und nebenwirkungsarme Strahlentherapie. Als diagnostische Strahler kommen grundsätzlich Gammastrahler (z. B. Technetium-99m [99mTc]) zur Bildgebung via Gammakamera und SPECT („single-photon emission computed tomography“) oder Positronenstrahler (Beta-Plus-Zerfall-Strahler; z. B. Fluor-18 [18F], Gallium-68 [68Ga]) zur Bildgebung via Positronenemissionstomographie (PET) zum Einsatz. Zunehmend wird funktionelle Diagnostik mithilfe radiologischer Bildgebung morphologisch korreliert, sodass die sogenannte Hybridbildgebung in Form von SPECT/CT, PET/CT oder PET/ Magnetresonanztomographie (MRT) entsteht und eine kombinierte Aussagekraft und diagnostische Genauigkeit ermöglicht werden. Da die Alphastrahler (z. B. Radium223 [223Ra], Actinium-225 [225Ac]) oder Betastrahler (Beta-Minus-Zerfall; z. B. Lutetium-177 [177Lu], Yttrium90 [90Y]) eine sehr kurze Reichweite von wenigen Mikro- bzw. Millimetern im Zielgewebe und eine hohe Energie haben, werden diese Radioisotope für therapeutische Zwecke eingesetzt. Die Radionuklidtherapien bieten einige allgemeine Vorteile, insbesondere durch die hochspezifische Bindung und die kurze relevante Strahlungsdistanz relativ geringe lokale Nebenwirkungen bei hohem therapeutischen Effekt. Diese Vorteile überwiegen die häufig geringe Verfügbarkeit u