Die Elektrik/Elektronik-Architektur der neuen MAN-Truck-Generation
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e Elektrik/Elektronik-Architektur der neuen MAN-Truck-Generation Die neue MAN-Truck-Generation setzt Maßstäbe in Bezug auf die Digitalisierung des Lkws von morgen. Die zukunftsfähige, zentrale Elektrik/Elektronik-Architektur zeichnet sich durch Modula rität, Skalierbarkeit, Erweiterbarkeit und Offenheit aus. Damit stellt sie die Plattform für heutige und zukünftige Technologien dar, wie den elektrifizierten Antriebsstrang oder das automatisierte Fahren.
AUTOREN
Stefan Teuchert ist Senior Vice President Head of Electric/Electronic Systems bei MAN Truck & Bus SE in München.
Dr. Frederik Zohm ist Chief Technology Officer Research & Development bei MAN Truck & Bus SE in München.
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ANFORDERUNGEN AN DEN LKW VON MORGEN
Die Entwicklungen in der Elektronik der letzten 20 Jahre zeigen einen exponentiellen Anstieg der Komplexität, die eine massive Auswirkung auf die zugrundeliegenden Methoden, Prozesse, Entwicklungswerkzeuge und Mitarbeiter, aber auch auf die E/E-Architektur und die Systeme selbst hat. Die Anforderungen an den Lkw der Zukunft steigen stetig. Der Produktentwicklungszyklus im Nutzfahrzeugbereich weist einige Besonderheiten auf und unterscheidet sich maßgeblich von den Zyklen in der Pkw-Entwicklung. Besonders prägend sind die langen Modellzyklen. So kommt alle 15 bis 20 Jahre eine neue Modellgeneration und etwa alle sechs
bis acht Jahre ein Facelift des Modells auf den Markt. Neue Funktionen und Systeme werden jährlich weiterentwickelt und über Modelljahre in die Fahrzeugbaureihen integriert. Eine hohe Varianz, getrieben durch zahlreiche Anwendungsfälle im Alltag, zeichnen den Nutzfahrzeugbereich weiter aus. Zusätzlich dazu stellt ein Nutzfahrzeug ein Investitionsgut dar. Der Total Cost of Ownership (TCO), der Zuverlässigkeit und der Zukunftsfähigkeit des Lkws kommen eine wichtige Rolle zu. Um den Anforderungen einer neuen, zukunftsorientierten Truck-Generation in der Entwicklung gerecht zu werden, wird ein neuer methodischer Architekturansatz benötigt. Es gilt, einen kundenorientierten Ansatz zu schaffen, der insbesondere die zeitliche Stabilität der
© MAN
neuen E/E-Architektur garantiert, um den Anforderungen der langen Lebenszyklen gerecht zu werden. EINE NEUE METHODIK ERMÖGLICHT DEN ARCHITEKTURANSATZ
Das derzeit vorherrschende Bild einer E/E-Architektur stellt ein komponenten orientiertes Konzept dar, das durch ein Zusammenspiel von Steuergeräten und Bus-Verbindungen geprägt ist. Die Nachteile dieser Betrachtungsweise zeigen sich insbesondere bei der Umsetzung neuer, innovativer Funktionen, bei denen Hardware- und Softwarekomponenten über Steuergeräte hinweg miteinander agieren und zu einer übergeordneten Funktionalität führen. ATZ 09|2020 122. Jahrgang
Bereits 2003 hat MAN den Grundstein für die heutige E/E-Architektur gelegt und mithilfe eines neuen Metamodells die bisherige Betrachtungsweise einer Architekturtopologie radikal verändert. Die grundsätzliche Vorgehensweise aus Anforderungsanalyse, Konzeptentwicklung/Programmierung und Evaluation wird hierbei nicht verändert. Das Ziel liegt vie
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