Die flexible Endosonographie in der Gastroenterologie: die Entwicklung von der Diagnostik zur Therapie

  • PDF / 1,194,736 Bytes
  • 8 Pages / 595.407 x 842.075 pts (A4) Page_size
  • 41 Downloads / 206 Views

DOWNLOAD

REPORT


B. Morell · F. O. The · C. Gubler1 1

Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie, UniversitätsSpital Zürich, Zürich, Schweiz

© Der/die Autor(en) 2020

Die flexible Endosonographie in der Gastroenterologie: die Entwicklung von der Diagnostik zur Therapie Endosonographie in der Gastroenterologie bedeutet, dass ein Endoskop am distalen Ende mit einem kleinen Ultraschallkopf bestückt ist. Je nach Einsatzgebiet sind diese Endoskope starr oder flexibel konfiguriert. Die starren Endoskope besitzen keine Optik und sind naturgemäss nur anal mit geringer Einführtiefe zu verwenden. Diese erlauben eine Beurteilung des Analkanals und des distalen Rektums. Für den Einsatz von oral mit Beurteilung des Ösophagus bis und einschließlich des Duodenums oder bei Verwendung oralseits des Rektums wird ein flexibles Endoskop mit Optik als Träger für den Ultraschallkopf benötigt. Da der Schallkopf am distalen Ende sitzt, ist die Optik selbst lateral positioniert, sodass man von einer Seitoptik spricht, die eine entsprechende Übung zur Bedienung voraussetzt. Die flexible Endosonographie (EUS) kann mit einem 360-GradSchallkopf durchgeführt werden, was eine Beurteilung der Wand von Ösophagus bis zum Analkanal als Schnittbild senkrecht zur Achse des Gastrointestinaltrakts erlaubt. Diese Technik wurde 1980 eingeführt und ist rein diagnostischer Natur. Sind die Piezokristalle nur streifenförmig auf einer konvexen Oberfläche aufgereiht, wird mit geringer Ankopplungsfläche ein relativ grosser Ausschnitt betrachtet werden können; allerdings nur in einer Ebene. Diese Transducer nennt man Konvexscanner und sie werden beim transabdominalen und endoskopischen Ultraschall eingesetzt. Verwendet man einen solchen Konvexscanner als Schallkopf auf dem Endoskop, können mit Nadeln über einen zusätz-

lichen, proximal gelegenen Arbeitskanal Fokalbefunde unter EUS-Sicht diagnostisch angegangen werden. Mithilfe eines seilzugkontrollierten Hebels am Ende des Geräts (Albarrán-Hebel) sind die Nadeln in dieser einen Ebene exakt steuerbar (. Abb. 1). Diese EUS mit Feinnadelpunktion wurde 1992 erstmalig beschrieben und ermöglicht einen wenig invasiven diagnostischen Zugang bei vielen Läsionen mediastinal, retroperitoneal oder infraperitoneal. Haupteinsatzgebiet ist die Gewebsdiagnostik bei Tumoren, Lymphknotenveränderungen, der linken Nebenniere oder bei perigastralen Läsionen. Letztendlich muss der Befund innerhalb von 2–6 cm Reichweite ab Wand im Gastrointestinaltrakt liegen und die Eindringtiefe des Endoskops erreicht diese Lokalisation auch. So erreicht das EUS-Gerät von oral Läsionen bis und mit Pars III duodeni und von anal kann bis und mit Colon sigmoideum sinnvoll gearbeitet werden. Je nach Wahl und Technik der Nadel und des Untersuchers werden Feinnadelaspirationszytologien (FNA) oder Feinnadelbiopsien (FNB) gewonnen. Die EUS-Bild-Generierung erlaubt zudem semiquantitativ die Bestimmung der Elastizität. Diese EUS-Elastographie gibt hart und weich in einer fliessenden Farbskala an, typischerweise sind „harte“ Läsionen blau und oft maligner Natur (. Abb. 2). Die per