Die geeignete Botulinumtoxin-Therapie finden
- PDF / 79,545 Bytes
- 1 Pages / 595.276 x 790.866 pts Page_size
- 9 Downloads / 209 Views
Zervikale Dystonie
Die geeignete Botulinumtoxin-Therapie finden Die American Academy of Neurology (AAN) hat in ihren aktuellen Therapieempfehlungen zur therapeutischen Anwendung von Botulinumtoxin in neurologischen Indikationen erstmals eine Unterscheidung der verschiedenen verfügbaren Toxine vorgenommen [Simpson DM et al. Neurology 2016; 86 (19): 1818 – 26]. Wie Professor David M. Simpson, MountSinai-Hospital New York/USA, erläuterte, unterscheiden sich die zugelassenen Toxinpräparationen pharmakologisch voneinander. Bei zervikaler Dystonie ist die Sicherheit und Wirksamkeit am besten für Abobotulinumtoxin-A und Rimabotulinumtoxin-B belegt.
Damit in der Praxis die Therapie tatsächlich wirksam und sicher ist, sollte die Botulinumtoxin-Injektion nach Empfehlung von Professor Wolfgang Jost, ärztlicher Leiter der Parkinson-Klinik Ortenau, immer unter Ultraschallkontrolle erfolgen. Er wies darauf hin, dass nach Lokalisation der dystonen Bewegung unterschiedliche Muskeln betroffen sind, die entsprechend unterschiedliche Injektionsorte bedeuten. Um die bei Dystonie geeigneten Muskeln gezielt zu therapieren, ohne unnötige Risiken einzugehen, empfahl Dr. Marion Simonetta-Moreau, Universitätsklinik in Toulouse, bei zervikaler Dystonie
Multiple Sklerose
Positive Erfahrungen mit Immunmodulator Wirksamkeit und Sicherheit der Therapie mit Teriflunomid (Aubagio®) bei erwachsenen Patienten mit Multipler Sklerose (MS) werden durch neue Langzeitdaten vom diesjährigen AAN-Kongress untermauert, die Professor Ralf Linker, Universität Erlangen, im Rahmen einer Pressekonferenz in Hamburg referierte. Demnach wurde in der Open-Label-Verlängerung einer Phase-II-Studie mit 147 MS-Patienten nach der 36 Wochen dauernden verblindeten Phase allen Teilnehmern eine Therapie mit Teriflunomid 7 mg/Tag oder 14 mg/Tag angeboten [Kremenchutzky M et al. AAN 2016 Vancouver/Kanada. P3-027]. 57 der Patienten (39 %) nahmen bis zum Ende der 13 Jahre dauernden Verlängerungsstudie teil. Mit der 14-mg-Dosierung kam es bei ihnen im Schnitt zu keiner nennenswerten Behinderungsprogression, mehr als die Hälfte (52 %) blieb schubfrei. „Es wurden keine neuen Sicherheitssignale beobachtet, dies gilt auch und insbesondere im Hinblick auf Malignität oder opportunistische Infektionen“, betonte Linker. Therapieabbrüche aufgrund von Unverträglichkeiten wurden bei lediglich einem Fünftel der Patienten beobachtet.
Auch für Dr. Stefan Ries vom Neuro Centrum Odenwald in Erbach, hat sich Teriflunomid in der Praxis als wirksam und gut verträglich herausgestellt. Gastrointestinale Beschwerden treten nach seinen Worten nur gelegentlich auf und die reversibel verminderte Haardichte sei klinisch nicht bedeutsam. Eine relevante Leberenzymerhöhung habe er unter seinen Patienten bislang nicht beobachtet. Die Einsatzmöglichkeiten für Teriflunomid verdeutlichte er mit dem Fall des 31-jährigen Herrn S., der im März 2008 mit Schleiersehen auf dem rechten Auge vorstellig wurde. Die Familienanamnese war für MS positiv. Aufgrund der Befunde (Visusminderung rechts, VEP mit 135 ms rechts
Data Loading...