Die indefinite Sprache II
Die bisher behandelte Sprache I enthält nur definite Begriffe ; auf mathematischem Gebiet enthält sie nur die Arithmetik der naturlichen Zahlen in einem Umfang, der etwa einer finitistischen oder intuitionistischen Auffassung entspricht. Die Sprache II um
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Rudolf Camap Professor der Philosophic Uolverslty of California, Los Angeles
Zweite, unveranderte AufIage
1968 Springer-Verlag Wien GmbH
Die erste Auflage dieses Buches erschien als Band 8 der
Schriften zur wissenschaftlichen Weltauffassung lIerausgegeben von Prof. Philipp Frank, Prag, und Prof. Moritz Schlick, Wien
Alle Rechte vorbehalten Kelo Tell diesel BUCM8 darf ohoe achrlftllche GeoehmlllUDg dea Sprlnger-Verlagea übersetzt oder ID Irgeodeloer Form vervielfältigt werden
ISBN 978-3-662-23331-3 ISBN 978-3-662-25376-2 (eBook) DOI 10.1007/978-3-662-25376-2 Copyright 19S' by Jullua Springer ID VleoD&
Cl 1INI8 by Springer-Verlag Wien Ursprünglich erschieoen bei Springer Vieona 1968. Softcover repriDt ofthe bardcover 2nd editioo 1968 L1brary
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Coogreaa Catalog Card Number 68-28702
Titel Nr. 923'
Vorwort. Seit beinahe einem Jahrhundert sind Mathematiker und Logiker mit Erfolg bemiiht, aus der Logik eine strenge Wissenschaft zu machen. Dieses Ziel ist in einem gewissen Sinn erreicht worden: man hat gelemt, in der Logistik mit Symbolen und Formeln ii.hnlich denen der Mathematik in strenger Weise zu operieren. Aber ein logisches Buch muB auBer den Formeln auch Zwischentext enthalten, der mit Hilfe der gewohnlichen Wortsprache iiber die Formeln spricht und ihren Zusammenhang kIar macht. Dieser Zwischentext laBt oft an Klarheit und Exaktheit manches zu wiinschen ubrig. In den letzten Jahren nun hat sich bei den Logikem verschiedener Richtungen immer mehr die Einsicht entwickelt, daB dieser Zwischentext das Wesentliche an der Logik ist und daB as darauf ankommt, fUr diese Satze uber Satze eine exakte Methode zu entwickeln. Dieses Buch will die systematische Darstellung einer solchen Methode, der "logischen Syntax", geben (nahere Erlauterungen in der Einleitung, §§ 1, 2). In unserem "Wiener Kreis" und in manchen ahnlich gerichteten Gruppen (in Polen, Frankreich, England, USA. und vereinzelt sogar in Deutschland) hat sich gegenwartig die Auffassung immer deutlicher herausgebildet, daB die traditionelle meta· physische Philosophie keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit machen kann. Was an der Arbeit des Philosophen wissenschaft· lich haltbar ist, besteht - soweit es nicht empirische Fragen betrifft, die der Realwissenschaft zuzuweisen sind - in logischer Analyse. Die logische Syntax will nun ein Begriffsgeb8.ude, eine Sprache liefem, mit deren Hilfe die Ergebnisse logischer Analyse exakt formulierbar sind. Philosophie wird durch Wissenschaftslogik, d. h. logische Analyse der Begriffe und Satze der Wissenschaft ersetzt; Wissenschaftslogik ist nichts
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Vorwort.
anderes als logische Syntax der Wissenschaftssprache. Das ist das Ergebnis, zu dem die tJberlegungen des SchluBkapitels dieses Buches fiihren. Dieses Buch will fiir die Bearheitung der Probleme der Wissen· schaftslogik das erforderliche Werkzeug in Gestalt einer exakten syntaktischen Methode liefern.Das geschieht zunii.chst dadurch, daB die Syntax zweier besonders wichtiger Beispielsprachen aufgestellt wird, die wir als "Sprache I" und "Sprache II" he