Die Strafe II Die Modernen Erscheinungsformen
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DIE STRAFE II
DIE MODERNEN ERSCHEINUNGSFORMEN
VON
HANS VON HENTIG PROFESSOR DER KRIMINALWISSENSCHAFT AN DER UNIVERSIT}\T BONN
SPRINGER-VERLAG BERLIN· GOTTINGEN . HEIDELBERG 1955
ISBN-13: 978-3-642-49016-3 e-ISBN-13: 978-3-642-92648-8 10.1007/978-3-642-92648-8
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ALLE REClITE, INSBESONDERE DAS DER OBERSETZUNG IN FREMDE SPRACHEN, VORBEHALTEN OHNE AUSDROCKLICHE GENEHMIGUNG DES VERLAGES 1ST ES AUCH NICHT GESTATTET, DIESES BUCH ODER TEJLE DARAUS AUF PHOTOMECHANISCHEM WEGE (PHOTOKOPIE, MIKROKOPIE) ZU VERVIELFALTIGEN COPYRIGHT t9SS SOFl'COVER REPRINT OF THE HARDCOVER 1ST EDITION
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BY SPRINGER·VERLAG ORG. IN BERLIN, GOTTINGEN AND HEIDELBERG
Vorwort. Am Anfang aller Strafgesetze stehen Systeme der Strafe. Diese schwerste aller Unrechtsfolgen stuft sich von der Todesstrafe bis zur Geldstrafe abo Wenn vor 21 Jahren in Deutschland MaBregeln der Sicherung und "Besserung" eingefiihrt wurden, so liegt in der fiberschrift eine Irrefiihrung. Die Bestimmungen kamen mit dem Gewohnheitsverbrechergesetz von 1933, und neben der Sicherung kann nur gelegentlich von Heilung die Rede sein. Die wichtigste der MaBnahmen, die Sicherungsverwahrung, hat nach steilem Anstieg unter der Diktatur einen Tiefstand erreicht, der keine groBe Vitalitat verrat. Sie wird nach der Strafe vollstreckt und hier nicht crortert. Unter den modernell Strafarten, die besprochen werden, liegt das Schwergewicht auf der Freiheitsstrafe. Sie ist und bleibt das wichtigste Instrument, mit dem wir die Gesellschaft verteidigen. Ich habe versucht, reich von der deskriptiven Methode £rei zu machen, der ich noch in der Ausgabe von 1932 anhing. Mit allen Kraften war ich bemiiht, in die psychologischen und soziologischen Hintergriinde der Gefangenschaft einzudringen. Wenig lag mir daran, die Vorschriften wiederzugeben, die den Vollzug regel~ sollen. Das Gesetz ist nur die Oberflache, und unter ihr geht das Leben in seltsamen verzerrten Gestalten weiter. Ich habe beide feindlichen Lager reden lassen, die Wachter und jene, die bewacht werden. In Anklage und Abwehr muB ihr Urteil sich widersprechen. Der Versuchung, die bedingte Verurteilung und die bedingte Entlassung zu diskutieren, habe ich widerstanden, obschon ieh meine, daB ihnen die Zukunft gehOrt. Sie sind Ausdruek unserer tiefen Zweifel an der Wirksamkeit der Freiheitsstrafe, wie sie ist, und wie wir sie heute vollstrecken. Ieh habe in 2 Banden des Colorado Crime Survey (BOULDER 1941 und 1943, unver6ffentlieht) eine ausfiihrliehe Darstellung der wesentlichen Probleme gegeben. Die Ehrenstrafen konnten weggelassen werden, weil, mit Ausnahme der Polizeiaufsicht vielleieht, die Untiefen mehr auf dtlm Gebiet der Erkenntnis als der Vollstreekung Hegen.
Bonn, August 1954.
HANS
V.
HENTIG.
Inhaltsverzeichnis. Einleitung
Die psychologischen Mechanismen der Strafe. Erstes Buch.
Die Todesstrafe. Erstes Kapitel. Das Doppelgesieht. A. Der Tod als Ende . . . . . . . . . B. Der Too als neuer Anfang. . . . . . C. Verlorenes Leben und gerettete Seele .
32 34 38
Zweites Kapitel. Das Zahlenbild.
43 56
A. Echte Hi