Die Intensiv- und Notfallmedizin in der internistischen Weiterbildung
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Intensivmedizin und Notfallmedizin
Leitthema Med Klin Intensivmed Notfmed 2020 · 115:458–465 https://doi.org/10.1007/s00063-020-00715-x Eingegangen: 20. Juli 2020 Überarbeitet: 21. Juli 2020 Angenommen: 21. Juli 2020 Online publiziert: 24. August 2020 © Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020 Redaktion C. Dodt, München C. Hermes, Bonn R. Riessen, Tübingen
Im Jahr 2018 wurde von der Bundesärztekammer eine neue Muster-Weiterbildungsordnung (MWBO) für die ärztliche Weiterbildung beschlossen. Sie ersetzt die letzte MWBO von 2003, welche die Grundlage für die derzeit noch weiterhin gültige Weiterbildungsordnung der Landesärztekammern darstellt. Aktuell stehen die Landesärztekammern wieder vor der Aufgabe, ihre Weiterbildungsordnungen zu aktualisieren und konkrete Kriterien für die Anerkennung von Weiterbildungsinhalten festzulegen.
In der Inneren Medizin »nehmen die klinische Notfallmedizin und die Intensivmedizin eine Sonderrolle ein Ziel der Weiterbildung ist der Erwerb von ärztlichen Kompetenzen (kognitive Kompetenzen, Methodenkompetenzen, Handlungskompetenz). Es handelt sich somit sowohl um theoretische Kenntnisse als auch um praktische Erfahrungen und Fertigkeiten. Im Gebiet der Inneren Medizin nehmen zwei Ausbildungsbereiche eine Sonderrolle ein, da hier konkret eine mindestens 6-monatige AusDieser Beitrag wurde von den Autoren im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN) erstellt.
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R. Riessen1 · H.-J. Busch2 · S. John3 1
Internistische Intensivstation, Department für Innere Medizin, Universitätsklinikum Tübingen, Tübingen, Deutschland 2 Universitäts-Notfallzentrum (UNZ), Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg, Deutschland 3 Abteilung Internistische Intensivmedizin, Universitätsklinik, Medizinische Klinik 8 – Kardiologie, Paracelsus Medizinische Privatuniversität Nürnberg und Universität Erlangen-Nürnberg, Klinikum Nürnberg-Süd, Nürnberg, Deutschland
Die Intensiv- und Notfallmedizin in der internistischen Weiterbildung bildungszeit eingefordert wird: die klinische Notfallmedizin und die Intensivmedizin (. Tab. 1). In diesen Bereichen ist es möglich, besonders viele der in der MWBO geforderten theoretischen und praktischen Kompetenzen der Inneren Medizin zu vermitteln. In diesem Papier möchten die Autoren darstellen, wie die Weiterbildung in der internistischen Intensiv- und Notfallmedizin aus Sicht der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN) zukünftig ausgestaltet werden sollte.
Kurzer geschichtlicher Überblick Intensivmedizin Der Begriff der Intensivbehandlung tauchte erstmals in der Weiterbildungsordnung von 1968 auf [1]. Gefordert für die Weiterbildung in der Inneren Medizin waren „6 Monate Tätigkeit in der Intensivpflege“. Sie diente „Vermittlung und Erwerb eingehender Kenntnisse und Erfahrungen in der Schockbekämpfung; Intensivpflege einschließlich der künstlichen Beatmung, der Defibrillation und der Behandlung mit dem Schrittmacher“. Anästhesisten mussten damals nur die Hälfte d
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